Überflutete Felder im Marchfeld
Die extremen Regenfälle Mitte September haben in vielen Regionen des gesamten östlichen Bundesgebietes Überflutungen und Vermurungen ausgelöst. Besonders viele Niederschläge hat auch das östliche Marchfeld abbekommen: In nur 14 Tagen sind hier knapp über 170 mm Regen gefallen, das ist der höchste Niederschlagswert für diese Periode in den letzten 45 Jahren im Marchfeld. Die Regenfälle waren so ergiebig, dass das Wasser flächenhaft auf den Feldern gestanden ist.
Niederschläge bei gesättigtem Boden bedeuten im Marchfeld immer Grundwasseranstiege und so haben auch diese Niederschläge innerhalb kurzer Zeit zu sehr raschen Anstiegen um ca. 1 m geführt. Zuviel für manche tief gelegenen Kellerobjekte, die dadurch vernässt wurden oder bereits Wassereintritte zu verzeichnen hatten.
Um das Grundwasser in dieser angespannten Situation besser entlasten zu können, wurden die Pumpstationen der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal am Unteren Rußbach in den „Hochwassermodus“ versetzt. Diese Betriebsform bedeutet eine Absenkung des Schaltspiels der Pumpen und damit eine deutliche Erhöhung des Fördervolumens. Für diese Betriebsform wurde von den Gemeinden Engelhartstetten, Eckartsau und Haringsee vor einigen Jahren eigens eine wasserrechtliche Bewilligung eingeholt. Damit erfüllen die vier Hochwasser-Pumpstationen nicht nur ihren eigentlichen Zweck einer geregelte Grundwasservorflut und der Bewältigung von Donauhochwässern, sondern können nunmehr auch für eine verstärkte Abpumpung von Grundwasser bei hohem Grundwasserniveau herangezogen werden.
Besondere Bedeutung für die Entwässerung haben vor allem auch die Grabensysteme im östlichen Marchfeld. Um den Grundwasserabzug zu beschleunigen wurden die Gräben in den betroffenen Gemeinden von den Gemeinden bzw. dem Loimersdorfer Graben -Wasserverband in einer Blitzaktion von störendem Bewuchs geräumt.
„Die Pumpen der vier Pumpstationen laufen seit mehreren Tagen im Dauerbetrieb“ erklärt Wolfgang Neudorfer, von der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal. Innerhalb weniger Tage wurde 1 Mio. m³ Grundwasser abgepumpt. Im Durchschnitt ergibt das die enorme Fördermenge von 2000 Liter/sec. Eine besondere Herausforderung stellte diesmal der enorme Andrang von Grünschnitt und Mähgut, das nach der Grabenräumung vom abfließenden Wasser mitgeschwemmt worden ist, dar. Hier musste sogar die Feuerwehr Engelhartstetten aushelfen um eine Verlegung der Pumpen zu verhindern.
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