Marchfelder Demo am Ballhausplatz - Region fordert Bau der S 8
BEZIRK GÄNSERNDORF/WIEN. Mit Trillerpfeifen und Transparenten marschierten 300 Marchfelder am Wiener Ballhausplatz auf. Ihr Ziel: Auf die jahrelange Forderung der Region aufmerksam zu machen: Der Bau der seit Jahren geplanten Marchfeldschnellstraße S 8 solle endlich starten. "Bau statt Stau" war auf den Transparenten zu lesen und "Für mehr Lebensqualität: Lobauquerung" auf jenen der Bewohner des Wiener Bezirks Donaustadt, die Seite an Seite mit den Gänserndorfern den Bau der S 1 mit dem Lobautunnel forderten.
Trotz hoher Teilnehmerzahl verlief die Veranstaltung, die von der Kleinregion Marchfeld (MAREV) organisiert worden war, nicht ganz nach den Wünschen der Demonstranten. "Verkehrsminister Gerald Klug hat sich nicht einmal fünf Minuten für ein Gespräch Zeit genommen und ist einfach an uns vorübergegangen", ärgert sich Landtagsabgeordneter René Lobner. Zudem war kein einziger SPÖ-Bürgermeister bei der überparteilichen Veranstaltung anwesend gewesen.
MAREV-Obmannstellvertreter Rudolf Plessl betont: "Wir stehen alle voll hinter den beiden Straßenprojekten." Jedoch sei der Zeitpunkt der Kundgebung schlecht gewählt, man müsse die laufenden Behördenverfahren abwarten.
Groß-Enzersdorfs Bürgermeister Hubert Tomsic (SPÖ) ergänzt: "Für uns ist die S 1 vorrangig, da ist man ja der Realisierung schon einen Schritt näher." Er sehe, ebenso wie Plessl, wenig Sinn darin, in den demokratischen Prozess der S 8-Planung und -Verhandlung einzugreifen.
Die Verhandlung der S 8 in Gänserndorf war vergangene Woche unterbrochen worden und wird im Mai fortgesetzt. "A zache Partie", kommentiert Lobner, der betont, dass jeder Einwand ernstgenommen und geprüft werden müsse. "Für Selbstinszenierungen der Gegner auf Kosten der Allgemeinheit habe ich aber wenig Verständnis."
Weitere Maßnahmen, die auf die Dringlichkeit des Autobahnbaus aufmerksam machen sollen, sind geplant. Plessl kündigt an, auch die SPÖ werde diese unterstützen.
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