Trotz Querschnittslähmung mitten im Leben
Und plötzlich war alles anders
Raymond Huebner ist seit einem schweren Schicksalsschlag von der Brust abwärts querschnittgelähmt. Er erzählt, wie es ihm geht und woher seine positive Lebenseinstellung kommt.
WEISSBRIACH. Am 5. November 2022 änderte sich das Leben von Raymond Huebner schlagartig. Bei Schlägerungsarbeiten wurde er von einem Baum am Kopf, an der Halswirbelsäule und an der Wirbelsäule gestreift. „Ich habe sehr gewissenhaft gearbeitet, aber der Baum drehte sich trotzdem plötzlich in meine Richtung. Ich war bei Bewusstsein, spürte aber meine Beine nicht mehr. Mein Schwiegervater hatte sofort auf die richtige Weise die Rettungskette verständigt. Am gleichen Tag wurde ich noch operiert“, erinnert sich Raymond an den Unfall. Schnell stand die Diagnose fest: kompletter Querschnitt ab Brustbereich. „Es war für uns alle natürlich ein großer Schock. Wir hatten alle Angst und wussten auch nicht, wie es weitergeht. Wir wussten alle nicht, wie er auf diese Diagnose reagieren wird“, erinnert sich seine Frau zurück. „Ich war eigentlich von Anfang an positiv eingestellt und wusste, dass mein Weg weiterhin nach vorne gehen wird. Natürlich bin ich jetzt im Rollstuhl und es ist noch schwierig für mich, so lange zu sitzen. Aber es geht mir eigentlich gut“, strahl Raymond.
Hilfe von außen
Die Wohnräumlichkeiten mussten alle komplett umgebaut werden und für Raymond angepasst werden. Dabei haben die Weißbriacher, vor allem das Team Gitschtal und die Gruppe 60+ vom Sportverein Weißbriach, mit gesammelter Kraft zusammengeholfen. „Ich war vor meinem Unfall für die Zeitmessung beim SV Weißbriach Sektion Ski tätig. Dort haben sich alle zusammengetan und geschaut, dass ich hier schön wohnen kann. Das schätze ich sehr“, betont Raymond. Bevor es für ihn wieder zur Reha geht, darf Raymond nun die Weihnachtszeit, dass erste Mal seit seinem Unfall, zuhause verbringen. „Jetzt ist für mich die Weihnachtszeit auch wirklich ruhig. Zuvor hatten wir in der Firma immer sehr viel Arbeit. Heuer kann ich mich ganz auf die Weihnachtszeit und mich konzentrieren und gemeinsam mit meiner Familie feiern“, erzählt er.
Positiv in die Zukunft
Diese Willensstärke kann man dem sympathischen Gitschtaler auch ansehen. Mit seiner starken Familie im Hintergrund meistert Raymond jede Hürde und blickt weiterhin positiv in die Zukunft. „Unfälle passieren, daran kann man nichts ändern. Mir war gleich klar, dass meine Hände nun meine Füße werden. Mit diesem Gedanken konnte ich mich aber schnell anfreunden“, erzählt Raymond. Positiv bleiben, bei der Tür rausgehen und sich vielleicht einen Sport suchen sind Tipps, die Raymond anderen Betroffenen mitgeben kann. „Ich bin auch heilfroh, dass ich mit Susanne Henke im Klesch Therapie machen kann. Sie hilft mir sehr weiter und macht sich viele Gedanken, was man alles machen könnte“, betont Raymond. Für ihn ist es wichtig, von der Brust aufwärts gut trainiert zu sein, da er sich mit diesen Körperteilen im Alltagen bewegen kann.
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