Die Pisten-Zauberer vom Nassfeld

Täglich gegen Abend verteilt sich der High-Tech-Konvoi über die Pisten
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  • hochgeladen von Hans Jost

NASSFELD (hajo). Wer und was steckt dahinter, damit die Skisportler täglich neue, frisch präparierte "Ski-Autobahnen" mit über 100 Kilometer Länge vorfinden? Wenn alle Kabinen und Sessel der Seilbahnen und Lifte ihre Nachtruhe in den Bahnhöfen finden, beginnt für die „Pistenzauberer vom Nassfeld“ ihre nächtliche Arbeit.

Können und Verantwortung
Oberstes Ziel der Pistenraupen-Fahrer am Nassfeld ist es, in jeder Nacht die Spuren des vorangegangenen Ski-Tages wieder aufzufüllen, abzufräsen, zu verdichten und auszubügeln. Es ist faszinierend, in einem 500 PS starken Pistenbully als Passagier für ein paar Stunden mitzufahren, um den geschickten Fahrern im Cockpit dieser High-Tech-Giganten ein wenig über die Schulter zu schauen.
Unvorstellbar, welche technischen Abläufe hier mit gefühlvollen Joy-Sticks gesteuert werden. Alles dreht sich, alles bewegt sich, und das auch auf Steigungen bis 100 Prozent (entspricht 45 Grad). Das ist nicht irgendein Job, sondern verlangt Fachwissen, Routine und pausenlose, volle Konzentration.

Faszinierende Technik
Im Extremgelände wird meist auch die elektronisch gesteuerte Seilwinde eingesetzt, um den Pistengeräten sowohl bei ihren Berg- als auch bei ihren Talfahrten behilflich zu sein. „Einerseits bedeutet das Sicherheit gegen Abrutschen oder Kippen der bis zu 15 Tonnen schweren Geräte, und andererseits schont die hydraulische Winde die hydrostatischen Ketten-Antriebe“ erklärt Manuel Janschitz, einer der „Pistenzauberer“, während er zielsicher jeden Anhänge-Punkt im Bereich der oberen Start-Position jeder Piste – auch bei Nebel und schlechter Sicht – ansteuert. Es dauert meist bis gegen Mitternacht, oft aber auch – je nach Witterung und Schneelage – deutlich länger, bis sämtliche Pisten wieder für den nächsten Skitag top aufbereitet sind und die Pistenbullys in ihre Garagen zurückkehren.

Schnee-Erzeugung
Durch die derzeit optimale Schneelage am Nassfeld sind die mechanischen Beschneiungsanlagen momentan „nur“ in Bereitschaft, aber sobald es erforderlich wird, aktiviert die Beschneiungsmannschaft unter Gerhard Aneter ihr technisches Equipment. „Die insgesamt 290 Schneekanonen und 125 Lanzen stillen ihren Durst aus acht Speicherteichen, um gegebenenfalls pro Saison insgesamt etwa 2,7 Millionen m3 Schnee zu erzeugen, sollte Petrus fallweise zu lange pausieren“, erzählt „Ober-Schneemann“ Aneter. Die Crew der Schnee-Erzeugung legt dabei pro Saison bis zu 20.000 Kilometer auf Ski-Doos zurück.

Sicherheit
Roland Schluder, stellvertretender Pistenchef, appelliert an Spät-Heimkehrer und Tourensportler, die außerhalb der Normal-Betriebszeiten auf den Pisten des Nassfeldes unterwegs sind: „Bitte Vorsicht! Wir machen unsere nächtlichen Arbeiten gewissenhaft, mit viel Erfahrung, doch es ist für uns unmöglich, einzelne Personen, die meist sogar unbeleuchtet auf den nächtlichen Pisten und Abfahrten unterwegs sind, verlässlich und rechtzeitig zu erkennen. Speziell dort, wo unsere Geräte mit gespannten Seilen arbeiten, ist das Gefahrenpotenzial extrem hoch!“

ZUR SACHE:
Fuhrpark-Chef Hannes Lindermuth ist mit seinen Mitarbeitern verantwortlich für den gesamten Fuhrpark der Bergbahnen-Gesellschaft. „Sämtliche Geräte warten und reparieren wir selbst – entsprechend sorgfältig und gut sortiert muss unser Ersatzteil-Lager sein, denn die Pistenraupen sind in der Saison permanent im Einsatz – Ausfälle dürfen nicht vorkommen! Unsere Kunden haben täglich Anspruch auf perfekte Pisten. Wartungsarbeiten und Tausch von Verschleissteilen erfolgen daher bei Bedarf tagsüber. Kluge Vorausplanung und langjährige Erfahrung sind für mich wichtige Entscheidungshelfer. Es versteht sich von selbst, dass wir auch laufend von den Fahrzeugherstellern auf die jeweils neuen Typen geschult werden.“

Insgesamt 17 Pistenraupen haben die drei Lift- und Seilbahnbetreiber am Nassfeld im Einsatz. Davon 11 Stk. die Bergbahnen Nassfeld-Pramollo AG. Bewährteste Typen sind "Pisten-Bully" der Firma Kässbohrer (D), sowie "Leitwolf" vom Südtiroler Hersteller Prinoth/Leitner.
Flächenleistung pro Pistengerät: ca 98.000 m2 pro Stunde
Antriebe generell hydrostatisch – digitale Fahr-Elektronik
Steigfähigkeit: bis 100% = 45°
Räumschild-Breite: bis 6 m.
Motorleistung bis 500 PS, je nach Ausstattung.
Automatische Zugkraftregelung des Windenseiles.
Bearbeitungsbreite ca 6 m.
Treibstoff-Verbrauch: bis 30 L/Stunde, je nach Beschaffenheit des Geländes und je nach Schnee-Zusammensetzung.

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