Windisches Wörterbuch
Ein besonderes Wörterbuch für Liebhaber

Hermann Fritz (73) aus Karnitzen bei St.Paul/Gailtal, mit seinem kürzlich erschienenen "Wörterbuch der slowenischen Mundart" | Foto: Hans Jost
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  • Hermann Fritz (73) aus Karnitzen bei St.Paul/Gailtal, mit seinem kürzlich erschienenen "Wörterbuch der slowenischen Mundart"
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Für den Gailtaler Autor Hermann Fritz ist sein „Windisches Wörterbuch“ ein persönliches Vermächtnis.

KARNITZEN. Das im Eigenverlag des Autors kürzlich erschienene „Wörterbuch der slowenischen Mundart“ im Format A4 ist ein sensationelles sprachkulturelles Unikat mit akribisch dargestelltem Regionalbezug zum sonnseitigen Untergailtal, das heisst zum geografisch klar definierten Bereich zwischen Köstendorf und Labientschach, im St.Stefaner Subdialekt auch „pǝnǝgoǝrcǝ“ genannt.
Auf insgesamt 180 Seiten finden sich etwa 3.200 „windische“ Vokabel und ihre deutschsprachige Übersetzung, übersichtlich und alphabetisch aufgelistet in den beiden Registern Windisch-Deutsch und Deutsch-Windisch.
Ergänzende Landkarten, Fotos und Liederbuch-Auszüge sowie eine CD mit Hörbeispielen machen das Buch zu einer lebendigen Reise durch die faszinierende Welt der slowenischen Mundart im Gailtal. Erhältlich ist es direkt beim Autor sowie in der Buchhandlung Eder in Hermagor zum Preis von 12 Euro.


Entstehung und Zielsetzung

Kurz nachdem das „Wörterbuch der slowenischen Mundart“ erschienen ist, erklärt der 73-jährige Autor Hermann Fritz im Gespräch mit der Gailtaler WOCHE in seinem Haus in Karnitzen seine Beweggründe und Erwartungen.
„Der seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges fortschreitende starke Rückgang der bodenständigen slowenischen Gailtaler Mundart war für mich der Auslöser, dieses sprachliche Kleinod in Form meines Wörterbuches für nachfolgende Generationen zu bewahren. Leider nimmt die Anzahl jener Menschen, die diesen Dialekt sprechen, immer mehr ab. Daher ist es mein persönliches Vermächtnis.“


Verlässliches Fundament

Der ehemalige Prälat Rudolf Blüml, 1898 in Karnitzen bei St.Paul im Gailtal geboren, war ein Kärntner Slowene und österreichischer Priester mit maßgeblichem Einfluss auf die Entwicklung der slowenischen Volksgruppe in Kärnten.
Er war es schlussendlich auch, der den Eltern des damals 11-jährigen engagierten Ministranten Hermann Fritz dahingehend behilflich war, dass ihr Sohn ab 1959 das soeben erst neu installierte Slowenische Gymnasium in Klagenfurt besuchen konnte.
Damit waren die Lebens-Weichen für Hermann Fritz weitestgehend und „maßgeschneidert“ bereits gestellt. Fritz: „Die Windische Mundart, das Windische Singen und alle kirchlichen Belange waren für mich bereits im Kindes-Alter leidenschaftliche Herzensangelegenheiten, die sich schon mit der Muttermilch in mir ausbreiteten.“


Beruf und Familie

Schon während seiner Schulzeit in Klagenfurt hat es sich zu Beginn der 1960er-Jahre ergeben, dass Fritz an Sonntagen und zu besonderen Anlässen bereits in verschiedenen Kirchen als Orgelspieler regelmässig und mit zunehmendem Erfolg eingesetzt wurde. Und bis zur Matura war der junge Hermann voll darauf fokussiert, Priester zu werden.
Doch durch die anschliessende Bundesheer-Zeit und seinen beruflichen Start bei der damaligen Österreichischen Post- und Telegraphenverwaltung hatte das Theologie-Studium vorerst nicht mehr absolute Priorität. Familiengründung mit seiner aus Wien stammenden Frau, sowie die fürsorgliche Erziehung und Ausbildung der gemeinsamen drei Kinder standen in dieser Zeitspanne im Mittelpunkt aller Interessen.
Aber unabhängig davon war Fritz in all diesen Jahren als Organist, Sänger und Chorleiter weiterhin überaus aktiv, was sich bis heute nicht geändert hat. In den Kirchen St.Paul und St.Stefan sowie fallweise auch in der Nachbarpfarre Vorderberg sitzt der inzwischen 73-jährige Hermann regelmässig an den Kirchen-Orgeln. Sogar seine E-Mail-Adresse orgelfritz@gmail.com lässt seine musikalische Leidenschaft klar erkennen. Und das in Sängerkreisen bestens bekannte „Quintett Karnitzen“ trägt auch seit 23 Jahren seine unverkennbare Handschrift.


Theologie-Studium

Bei so starkem Bezug zu Musik, Gesang und Kirche ist es auch nicht verwunderlich, dass der inzwischen pensionierte Amtsdirektor unmittelbar nach Antritt seines (Un)Ruhestandes doch das verschobene Theologie-Studium und die Diakon-Ausbildung begann und innerhalb von vier Jahren erfolgreich abschloss.
Darüberhinaus ist Fritz regelmässiger Mitgestalter der geistlichen Morgengedanken „Guten Morgen / Dobro jutro“ im Kärntner ORF-Programm „Radio Agora“.

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