Oselitzenbach
Trockenheit macht sich bemerkbar

Der Oselitzenbach zeigt sich derzeit als staubtrockene Steinwüste statt als üppig sprudelnder Gebirgsbach zur Schneeschmelze. | Foto: Hans Jost
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Ungewohntes Bild im Mündungsbereich des Oselitzenbaches: Steinwüste statt Gebirgsbach.

TRÖPOLACH (jost). Entlang des neunzig Kilometer langen Gailtal-Radweges (R3) von Kötschach-Mauthen nach Villach fiel aufmerksamen Radfahrern am Osterwochende im Raum Tröpolach auf, dass sich das gewaltige Bachbett des Oselitzenbaches, der die Skiregion Nassfeld entwässert, derzeit noch als staubtrockene Steinwüste präsentiert. Aber nur wenige Kilometer weiter östlich, nahe Hermagor, fließt der dortige Garnitzenbach bereits mit reichlich frisch sprudelndem Schmelzwasser in die Gail.
Sie fragten sich: Wie kann das sein? Die WOCHE Gailtal erkundigte sich bei Experten.

Der Grundwasserspiegel

Gerold Katzer, Kommandant der örtlichen Feuerwehr und Kraftwerks-Experte, erklärt: „Der letzte große Niederschlag von Mitte November hat den Grundwasserspiegel von Tröpolach zwar ordentlich aufgefüllt, dieser ist mittlerweile aber wegen der langen Trockenperiode wieder zurückgegangen. Jetzt rinnt das derzeitige Oselitzen-Wasser unterirdisch ins Grundwasser." Etwa zwei Kubikmeter Wasser pro Sekunde liefert der Oselitzenbach derzeit unterhalb des Kraftwerkes Tröpolach. "Ich schätze, sobald eine Mehrmenge von etwa 500 Litern pro Sekunde vom Nassfeld herunterkommt, fließt der Oselitzenbach auch wieder voll sichtbar an der Oberfläche.“

Durchlässiger Schotterkegel

Johannes Moser, Leiter der Hydrographie in der Landesregierung, analysiert: „Am Bergfuß liefert der Oselitzenbach momentan die übliche saisonale Menge, und doch kommt bei der Gail sichtbar nichts an." Die Versickerung entlang des doch beinahe 2.000 Meter langen Bachbettes bis zur Gail-Mündung dürfte vorwiegend durch folgende Umstände zu erklären sein, erläutert der Hydrographie-Experte: Vor allem ist es der sehr durchlässige, natürliche Geschiebe- und Schotterkegel, in dem das Wasser stark versickert und unterirdisch der Gail und dem Gail-Grundwasser zufließt.
"Möglicherweise spielen aber auch die Temperaturen mit, indem der Bodenfrost, der eine Versickerung teilweise erschwert, heuer schon früher zurückgegangen ist", vermutet Moser.

Schneearmut im Winter

Gerhard Hohenwarter ist Experte an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und Gailtal-Kenner. Er fasst zusammen: „Bisher hat sich schattseitig unterhalb von rund 1.500 Metern wenig getan, sonnseitig war eh schon lange kein Schnee mehr." Ähnlich trockene Jahresanfänge habe es immer wieder gegeben. "Die Schneearmut im letzten Winter im Tal ist aber bemerkenswert. Zum Oselitzenbach: Da dürfte im Mündungsbereich einfach einiges versickern, denn vom Berg kommt genug Wasser nach", erklärt Hohenwarter.

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