Zeitreise in die Vergangenheit

Auch Dobringers Elternhaus gehört zu einem der ältesten im Dorf und wurde bereits vor 1600 gebaut. Watschig als Dorf wurde erstmals 1331 urkundlich erwähnt.
Neben der Dorfchronik hat er auch eine eigene Chronik der evangelischen Kirche Watschig verfasst. Alle seine Aufzeichnungen reichen bis zu 200 Jahre zurück. „ Das Schreiben der Chronik war teilweise schon mühselig. Ich habe viele Originalschriftstücke handschriftlich aus dem Korenth übersetzen müssen“, so Dobringer zur WOCHE.
Die Dokumente bekommt Ernst Dobringer zum Teil geschenkt oder darf sie in Archiven abschreiben. Die beiden Chroniken erfassen alles von der Schule in Watschig, über Personengeschichte bis hin zu Naturkatastrophen. Dobringer bemüht sich dabei alles Wesentliche zu erwähnen.
Das kleine Dörfchen Watschig hatte vor 30 Jahren noch rund 200 Enwohner, heute sind es keine 100 mehr. Junge Menschen wandern ab und viele Dörfer sterben. Der Watschiger Chronist möchte aber seine Geschichte und die Geschichte des Dorfes für die Nachwelt erhalten.
„Geschichte hat mich schon immer fasziniert. Ich möchte bestimmte Dinge und Ereignisse der Jugend näher bringen. Deshalb habe ich auch schon einige Vorträge gehalten und die Chronik meinem Enkel David gewidmet. Ein besonderes Erlebnis war für mich auch der Fund des „Gailtaler Urbaumes“in meinem Wald. Dieser wurde vor einigen Jahren von Geologen entdeckt und auf ein Alter von 350 Millionen Jahren geschätzt.“ erzählt Dobringer lächelnd. Der engagierte Pensionist wollte seinen „Urbaum“ den Gailtalern erhalten und hat verfügt, dass nur 30 cm des Baumes im Naturhistorischen Museum Wien ausgestellt werden dürfen. Der Rest ist im Gailtaler Heimatmuseum zu bewundern.
Die Dorfchronik ist Ernst Dobringers Lebenswerk und er möchte damit der Nachwelt die Geschichte des Tales näher bringen.