Interview: Daniel Tschofenig

Daniel Tschofenig: „Viel spielen darfst dich nicht“

Schispringer Daniel Tschofenig finalisierte seine zweite Vierschanzentournee auf den hervorragenden achten Gesamtrang. Die WOCHE sprach mit dem Hohenthurner über Tournee, WM und Passion.

HOHENTHURN. WOCHE: Herr Tschofenig, sie haben heuer eine hervorragende Vierschanzentournee gesprungen. Sind sie damit über ihre persönlichen kritischen Punkte in Oberstdorf, Garmisch, Innsbruck und Bischofshofen gehupft?
Daniel Tschofenig: So könnte man es auch sagen. Ich bin mit meinem Tourneegesamtergebnis sehr zufrieden. Mein persönliches Ziel, in die Top Zehn zu springen, habe ich mit den Einzelsprungplatzierungen acht, sieben und acht dreimal geschafft. Ich bin megazufrieden. Habe mit Gesamtrang acht, sogar meine persönliche Wunschvorstellung übertroffen.

Wenn sie ihre acht Tourneewertungssprünge mit Schulnoten beurteilen müssten, wie sehe ihr Zeugnis aus?
Oberstdorf Zwei plus. In Garmisch würde ich mit Eins minus beurteilen. Denn hier zeigte ich meine besten Tourneesprünge und sie haben mir auch offenbarten, dass es noch genug Potential auszuschöpfen gibt. Innsbruck war eine glatte Zwei. In Bischofshofen, ging sich nach Rang 21 in Durchgang eins und meinen guten Satz im zweiten Durchgang noch ein Dreier aus. In Summe würde ich sagen, die Tournee war ein Zwei Plus und gibt für die Zukunft Energie und Zuversicht.

Zuversicht Richtung und fixer Startplätze bezüglich nächster Weltcupspringen und Weltmeistershaften im Sprungbewerbe und der Weltmeisterschaft Planica Ende Feber?
Zuversicht, da ich noch viel an persönlichen Potential bei Absprung und in der Flugphase abrufen kann. Fixer Startplatz ist für mich nie ein Thema, denn im Schisprungsport kann sich immer sehr schnell etwas am Flugergebnis ändern. Da muss ich voll fokussiert sein und darf mich nicht viel spielen. Zudem haben wir als ÖSV-Team eine sehr starke Mannschaft. Wie auch das heurige Tourneeergebnis, mit fünf Athleten unter den Top Zehn, gezeigt hat. Ich werde einfach weiterhin mein Bestes geben, versuchen meinen elften Rang im Gesamtweltcup zu verbessern, um mich dadurch für weitere Weltcupaufstellungen und die WM-Qualifikation zu empfehlen. Viel Zeit um darüber nachzudenken bleibt sowie nicht, denn jetzt geht es mit Training und Wettkampf Sprung auf Sprung. Ich glaube, bis zu WM gehen sich maximal zwei Tage Heimaturlaub aus.

Sie haben eine richtige Freude mit ihrem grünen Helm mit dem Kopfsponsor Kelag. Auf der Rückseite haben sie den Spruch „Passion Needs Power“. Wie kam es dazu?
Weil ich finde, Passion und Kraft passt sehr gut zusammen. Denn um deine beste Leistung zeigen und geben zu können, braucht es diese Kombination. Vor allem braucht es immer zuerst eine Passion und in Folge soll mit voller Kraft daran gearbeitet werden. Dies trifft sich für mich sehr gut und ich werde es am kommenden Weltcupwochenende in Zakopane gleich wieder versuchen umzusetzen.