AK Niederösterreich begrüßt geänderte Privatinsolvenz
AK Niederösterreich-Direktor Preiß: "Ermöglicht zweite Chance"
NÖ. Die AK Niederösterreich zeigt sich erfreut über die im Ministerrat beschlossene Reform bei der Privatinsolvenz. "Der Wegfall der Mindestquote und die Verkürzung der Entschuldungsdauer auf drei Jahre gibt verschuldeten Menschen eine zweite Chance", so AK Niederösterreich-Direktor Mag. Joachim Preiß. Besonders für Frauen, die ungleich öfter und schwerer von einer Privatinsolvenz betroffen sind, sei das ein wichtiger Schritt. Die Reform schaffe für die Betroffenen auch eine bessere Aussicht, wieder einen Job zu finden, weil jahrelange Gehaltspfändungen als Vermittlungshindernis am Arbeitsmarkt wirken.
"Die Mindestquote von bisher zehn Prozent soll laut den Regierungsplänen komplett fallen und das Abschöpfungsverfahren wird von sieben auf drei Jahre verkürzt", informiert AK Niederösterreich-Experte Manfred Neubauer. Damit werde die Möglichkeit, aus dem Schuldenberg wieder in ein menschenwürdiges Leben zu finden, deutlich verbessert. Das bisherige Insolvenzverfahren ist im europäischen Vergleich sehr restriktiv: Von rund 110.000 Personen, die zahlungsunfähig sind, konnten 2016 nur knapp 8.000 eine Privatinsolvenz eröffnen. Beim Rest verhinderte die 10 %-Mindestquote die Insolvenz. "Künftig würde auch Personen mit kaum pfändbarem Einkommen der Weg in die Abschöpfung offen stehen", so Neubauer.
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