Attac-Akademie in Schrems: „Wir müssen wieder lernen zu teilen!“
Attac-Sommerakademie in der Schremser GEA-Akademie mit hochkarätigen Vorträgen.
SCHREMS. In der GEA Akademie in Schrems fand von 13. bis 17. Juli eine vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac organisierte Sommerakademie mit dem Motto „Globalisierung und Flucht. Gemeinsam handeln für ein solidarisches Europa“ statt. Den Schlusspunkt setzte Samstagvormittag ein fröhlicher Umzug durch Schrems, auf dem lautstark eine Umgestaltung unserer Wirtschaftsbeziehungen gefordert wurde.
Neben den politischen Dauerbrennern – dem Widerstand gegen die Deregulierungsabkommen TTIP und CETA – stand während der viertägigen Akademie vor allem das Thema Flucht im Vordergrund. Bei der Eröffnungsveranstaltung im Kulturzentrum Mittwochabend gab die Präsidentin von „Ärzte ohne Grenzen“ Margaretha Maleh Einblick in die Arbeit der NGO, die zunehmend auch innerhalb Europas humanitäre Hilfe leisten muss. Momentan befindet sich weltweit jeder 122. Mensch auf der Flucht, die meisten davon in Afrika.
In den folgenden Tagen wurde in über 50 Workshops von den rund 250 TeilnehmerInnen zu verschiedenen Schwerpunkten gearbeitet. Die Erkenntnis, dass sich erst durch das gegenwärtige Wirtschaftssystem so viele Menschen gezwungen sehen, ihre Heimat zu verlassen, zog sich wie ein roter Faden durch das Programm. Alternativen wurden z. B. mit der Gemeinwohl-Ökonomie oder dem bedingungslosen Grundeinkommen erörtert, andere Gruppen konzentrierten sich auf fröhliche und kreative Protestformen. Aber auch aktuelle Entwicklungen wie der „Brexit“ und seine Folgen waren Teil des Akademieprogramms.
Versorgt wurden die vorwiegend überregionalen Gäste im GEA Hotel Post am Hauptplatz in Schrems. Dort fanden auch die jeweils sehr gut besuchten Abendveranstaltungen statt. Freitag sorgten die rhythmischen Klänge von „SambAttac“ und der Waldviertler Gruppe „Borderland Dixieband“ für ausgelassene Stimmung vor dem Hotel. Beim Abschlussfest am Samstag spielte u.a. „Mandys Mischpoche“, zu deren Musik bis in die Morgenstunden getanzt wurde. Die Feierlichkeiten am Abend garnierten so die konzentrierte und ob der aktuellen Entwicklungen auch sehr nachdenkliche Atmosphäre während der Einheiten.
Schon bei der Eröffnungsveranstaltung hatte „Hausherr“ Heini Staudinger der NGO für ihre Arbeit gedankt: „Ich kenne niemanden, der es gut findet, dass Konzerne wie Apple, Amazon & Co keinen Cent Steuern bezahlen, während lokale Unternehmen und ArbeitnehmerInnen sehr viele Abgaben leisten. Attac ist eine wichtige politische Kraft, die diese Missstände aufzeigt und gegen die Mainstream-Politik agiert, die diese Zustände ermöglicht hat und einzementiert.“
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