Gmünd
Gezerre um Personenkasse im Bahnhof
Die Initiative "Pro Franz-Josefs-Bahn" möchte die Reinstallation des Personenschalters im Gmünder Bahnhof. Die ÖBB winken ab.
GMÜND. Ende 2020 war die Personenkasse am Bahnhof Gmünd Geschichte – die Wirtschaftlichkeit war nicht mehr gegeben. Die ÖBB hatte zuvor eine Vetriebspartnerschaft mit der neben dem Bahnhof liegenden Postfiliale als zusätzliche Ticket-Verkaufsstelle geschlossen, dann sprang die Post ab, was auch schließlich zum Aus für den Schalter im Bahnhof führte. Die Gemeinde half aus und übernahm den Ticketverkauf im Stadtamt, stellte diesen aber mit Ende April 2023 wieder ein. Seit Mai führt die Trafik Buchhöcker am Stadtplatz als ÖBB-Partner den persönlichen Ticketverkauf in der Bezirkshauptstadt fort. Am Bahnhof selbst steht ein Fahrkartenautomat zur Verfügung.
Die Initiative "Pro FJB" schlägt – auch angesichts des grenzüberschreitenden Ausbaus der Franz-Josefs-Bahn – die Reinstallation einer Personenkasse in Gmünd vor. Dadurch solle der Bahnhof mit dem angeschlossenen Busbahnhof als wichtiger Knotenpunkt wieder ein "Informations- und Servicecenter" werden. Denn zu einem attraktiven Bahnhof gehöre auch ein umfassendes Kundenservice vor Ort. Auch würde es eine Aufwertung für die Region bedeuten.
Großteil kauft online
Die ÖBB ziehen die Möglichkeit jedoch nicht in Betracht, dass wieder eine Personenkasse am Bahnhof Gmünd installiert wird. "Der Grund, warum die Schließung vor einiger Zeit erfolgte, liegt darin begründet, dass die ÖBB als Unternehmen verpflichtet sind, wirtschaftlich zu handeln, weshalb es auch im Servicebereich immer wieder einmal zu Anpassungen kommen kann", erklärt Pressesprecher Christopher Seif.
Grundsätzlich werde kene Personenkasse geschlossen, ohne dass ein Alternativstandort vorhanden ist. Gleichzeitig wolle man in Zeiten, in denen der Großteil die Tickets bereits online kaufe, mit Partnern gemeinsam neue Wege gehen und Vertriebsverschränkungen etablieren. Die Möglichkeit, ein Ticket direkt im Ort zu kaufen – wie in einer Trafik – werde von vielen geschätzt. "Damit ist eine bessere Verfügbarkeit und Erreichbarkeit verbunden – gerade für jene Kunden, die ihre Tickets nicht online erwerben wollen", so Seif.
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