Leserbrief Eichenallee v. Jutta Karner
Ich bin gebürtige Gmünderin und verbringe so viel Zeit wie möglich in der alten Heimat. Alles, was in Gmünd geschieht, interessiert mich natürlich sehr. Ich lese die diversen Bezirkszeitungen um mich am Laufenden zu halten. Jetzt allerdings habe ich das „Drama um die Eichen“ verpasst: Wir waren 3 Wochen im Urlaub – und das erste, was uns zurück in Gmünd „begrüßt“ hat, waren die Arbeitsmaschinen in der Eichenallee.
Im Juni sah’s doch noch so aus, als ob das letzte Wort über die alten Eichen noch nicht gesprochen wäre. Und jetzt das: die Eichen sind weg! Geht es dem Herrn Bürgermeister jetzt besser?
Wieso musste das alles jetzt so schnell gehen? Ich verstehe einfach nicht, wieso die Eichenallee beim Straßenbau Priorität hat. In Gmünd gibt es andere Straßen, wo die Sanierung bedeutend wichtiger wäre, z.B. die Rumpelpiste, die sich Lagerstraße nennt… - Wieso wurde dort nur die Hälfte saniert? Die Eichenallee ist eigentlich nur für die Anrainer wichtig, sonst gibts dort nur Leute, die spazieren gehen oder Radfahren. Schon jetzt gabs eine 30er Beschränkung – mit der neuen, breiteren, besseren Straße: wie schnell wird man dann fahren dürfen? Wird die Straße dann sicherer? Bei anderen Straßen baut man künstliche Schwellen ein, damit die Autofahrer abbremsen. In der Eichenallee hatten die Wurzeln der Eichen das übernommen, man fuhr automatisch langsamer drüber. Naja, das ist jetzt vorbei. Eichenblätter, die manchem Mitbürger ja anscheinend das Leben unerträglich erschwert hatten (…), wirds jetzt auch keine mehr geben. Aber jetzt gibts mehr Lärm, mehr Sicht auf die Umfahrungsstraße. Ist ja auch schön, wenn wir jetzt von unserem Wohnzimmer den Autos beim Vorbeirasen zuschauen können… - Ich weiß schon, es hieß, es werden neue Bäume gepflanzt. Dass ich nicht lache!
Ich wohne in Gresten in einer Wohnung, die parallel zur Hauptstraße liegt. Als wir eingezogen sind, gab es noch ein Haus zwischen unserem Wohnblock und der Hauptstraße. Das Haus musste weichen, damit die Straße verbreitert werden konnte. Jetzt kann ich mein Wohnzimmerfenster kaum aufmachen, wenn ich fernsehen will. Es klingt, als ob die Autos durch mein Wohnzimmer fahren. Damals, beim Abriss des Hauses vor 10 Jahren, hat man uns versprochen, Bäume als Lärmschutz zu pflanzen… - Und es gibt (natürlich) noch immer keine Bäume.
Genauso wirds in Gmünd laufen. Man kennt das ja.
Eines noch: Der Name „Eichenallee“ ist ja jetzt nicht mehr richtig – es gibt ja keine Eichen mehr (auf keiner Seite der Straße). Aber ich habe gelesen, dass sich der Herr Bürgermeister über den Titel „Baummörder“ amüsiert – wie wärs mit dem als neuem Straßennamen…
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