Lokalaugenschein: Windkraft im Vorurteils-Check

Im leichten Nebel hebt sich das Windrad nur schwach vom Hintergrund ab. | Foto: Jungmann
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  • Im leichten Nebel hebt sich das Windrad nur schwach vom Hintergrund ab.
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BEZIRK/VORDERWEISSENBACH (pez). Die W.E.B Windenergie plant die Errichtung eines Windparks im Bezirk, doch wie sieht so ein Windrad aus der Nähe aus? Wie ist es um die Sicherheit bestellt? Und: Windpark und Umwelt - Geht das überhaupt? Für den Vorurteils-Check haben die Bezirksblätter im Windpark Sternwald in Vorderweißenbach (OÖ) einen Lokalaugenschein durchgeführt. Durch die Lage an einem Hügelkamm, die Bodenbeschaffenheit und zwar etwas kleineren, aber ähnlichen Windrädern sind die Voraussetzungen zum geplanten Windpark am Predigstuhl ähnlich.

1. Windräder zerstören das Landschaftsbild
Eines ist klar: Man sieht die Windräder. Diese entfalten aber nicht die optische Wucht wie beispielsweise ein Getreidesilo. Windräder wirken optisch dezent und filigran.

2. Windräder verursachen unruhigen Schattenwurf
Beim Lokalaugenschein in Vorderweissenbach ist nichts Derartiges aufgefallen. Dafür ist der Sicherheitsabstand auch zu groß.

3. Windräder sind laut
Ein Punkt, der uns selbst überrascht hat. Fakt ist: In nahen Orten sind die Windräder nicht hörbar. Erst bei einer Distanz von etwa 300 Metern könnte man meinen ein leises Säuseln zu vernehmen. Dieses wurde beim Lokalaugenschein aber regelmäßig durch Blätterrauschen unterbrochen. Ein laufender Traktor in mehreren hundert Metern Entfernung lies die Windräder gänzlich verstummen. Direkt unter dem Windrad ist das Bewegungsgeräusch der Rotoren zwar deutlich, aber nicht laut und auch nicht unangenehm, vernehmbar. Selbst im Inneren des Windrades konnten wir uns problemlos unterhalten.

4. Windräder verschrecken das Wild
Andreas Reichl, der Geschäftsführer des Windparks Sternwald berichtet, dass sich das Wild relativ rasch an die Windkraftanlagen gewöhnt hat und sich dadurch nicht stören lässt.

5. Zur Errichtung müssen gigantische Baugruben ausgehoben werden
Dieses Vorurteil können wir eindeutig widerlegen. Lediglich ein Bereich von geschätzten 20 Metern um den Sockel des Windrades steht gänzlich ohne Bäume da. Das Fundament ist nur rund 2,5 Meter tief im Boden versenkt - der Granit ist stabil genug um die Anlage zu tragen.

6. Forstwege werden zu Highways, weil man extrem breite Straßen braucht um die Rotorblätter auf den Berg zu transportieren
Die Wege zum Windpark Sternwald unterscheiden sich nicht von herkömmlichen Forstwegen. Uns fiel beim Aufstieg auf den Hügel lediglich ein Platz auf, an dem ein Kurvenradius vergrößert werden musste. Dieser wird jetzt von den örtlichen Forstwirten als Holzlagerplatz genutzt. Grundsätzlich waren die Wege trotz des regnerischen Wetters in einem guten Zustand. Es gibt sogar einen Windpark-Wanderweg.

7. Windräder sind eine potentielle Gefahr, wenn sie in Brand geraten
Es stimmt: Windräder sind, sollten sie in Brand geraten, schwer zu löschen. Das ist in Österreich aber erst zwei Mal vorgekommen, bei einem Windrad der W.E.B überhaupt nicht. Außerdem verfügen die Windräder über automatische Löschanlagen, die punktuell auslösen, wenn die Temperatur einen gewissen Grenzwert überschreitet.

8. Eis kann sich an den Rotoren sammeln und zum Geschoss werden: Eis macht den Betreibern tatsächlich zu schaffen, da die Anlagen automatisch abgeschaltet werden, sobald sich nur fünf Kilo Eis an den Rotorblättern gesammelt hat. Gefährlich sind Eisbrocken nur direkt unter dem Windrad - aber das sind sie unter jedem Baum auch.

Fazit: Die meisten Vorurteile gegen die Windkraft bewahrheiten sich nicht - selbst dann nicht, wenn man direkt unter ihnen steht. An diesem etwas nebligen Tag sind wir sogar in direkter Nähe zu einem Windrad vorbeigegangen und haben es erst bemerkt, als wir von unserem Guide darauf aufmerksam gemacht wurden. Beim Wandern in der hügeligen Landschaft fallen die Windräder kaum auf, da sie regelmäßig hinter Wegbiegungen und Kuppen verschwinden. Verkarstungen, karge Landschaften und tote Bäume - wie von Kritikern immer wieder ins Feld geführt - sind uns ebenso wenig aufgefallen, wie Umweltsünden durch austretendes Öl oder Ähnlichem. Erklimmen durften wir die Windräder nicht, da die Gefahr für Laien zu groß ist.

Im leichten Nebel hebt sich das Windrad nur schwach vom Hintergrund ab. | Foto: Jungmann
W.E.B-Sprecher Gerald Simon und Sternpark-GF Andreas Reichl beim Lokalaugenschein. | Foto: Jungmann

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