Meinung - Lange Leitung
Behördenwege dauern mitunter eine Weile, das weiß jeder. Im Falle der Kirchberger Stieleiche dauerte es rund 1,5 Jahre, ehe das Land NÖ auf die Anfrage nach einer allfälligen Kostenübernahme der Baumuntersuchung und Sanierung antwortete. Allerdings nicht zu diesem Thema, was für die zuständige Behörde hieß: nicht nochmals nachfragen, sondern endlich den Akt abschließen, indem man den „lästigen“ und gefährdenden Naturdenkmal-Status widerrief. Der zuständige Beamte erklärte, man habe bereits lange genug auf eine Antwort seitens des Landes gewartet und ehe er wegen Gefährdung oder Fahrlässigkeit vor einem Richter stünde, werde eben der Naturschutzbescheid aufgehoben.
Basta. Und damit der Baum zum „Abschuss“ frei gegeben – folgt daraus.
Die Kirchberger Stieleiche hatte einfach Pech. Ihr fehlte eine Lobby, sie war nicht ausreichend im Blickfeld und es ließ sich aus ihr offensichtlich kein politisches Kapital schlagen (erfahrungsgemäß fließen Landesgelder lieber für prestigeträchtigere Objekte, z.B. Kreisverkehre). So musste sie nach vielen Jahrhunderten ihr Leben lassen.
Eva Jungmann
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