Ohne Kastl keine Post mehr

Vier „Parteien“ brauchen auch vier Postkastln, selbst wenn es sich um eine mehrere Generationen umfassende Familie in einem Haus handelt.Symbolfoto
  • Vier „Parteien“ brauchen auch vier Postkastln, selbst wenn es sich um eine mehrere Generationen umfassende Familie in einem Haus handelt.Symbolfoto
  • hochgeladen von Eva Jungmann

Still, heimlich und leise kommt eine Postzustell-Veränderung auf uns zu. In Häusern mit mehreren Parteien und nur einem Postkastl gibt es künftig nur mehr adressierte Post. Werbung, Gratiszeitungen und sogar Gemeindenachrichten werden nur mehr in einfacher Ausführung deponiert.

REGION/NÖ/Ö. Still, heimlich und leise deswegen, weil es keine diesbezügliche öffentliche Information gibt. Kommuniziert wird diese Änderung auf ein internes Verbot hin nicht, wie ein Postmitarbeiter, der aus Angst vor disziplinarrechtlichen Folgen ungenannt bleiben muss, glaubhaft versichert. „Bisher wurde die Postzustellung nach Haushalten berechnet: also wenn in einem Haus zwei Familien leben, gibt es zum Beispiel amtliche Mitteilungen wie Gemeindenachrichten, Gratiszeitungen, aber auch Werbesendungen auch zweifach. Das wird künftig nicht mehr so sein. Künftig wird nach „Abgabestellen“ ausgeteilt, sprich nach Anzahl der Postkästen. Wer kein Postkastl hat, bekommt auch keine unadressierte Zusendung mehr“, erklärt der Postmitarbeiter die Neuerung. Allein im Bezirk Gmünd betreffe das rund 1000 Haushalte, auf Nieder­österreich hochgerechnet seien es etwa 25.000 Haushalte, weiß der Postmitarbeiter. Hintergrund sei das europäische Postmarktgesetz, das in wenigen Wochen in Kraft trete. Durch die neue Regelung gebe es auf dem Papier weniger „Abgabestellen“, was weniger Arbeit bedeute und damit einer Reduzierung des Mitarbeiterstandes Tür und Tor öffne.
Nun gebe es sogar ein Schriftstück, worin die Bevölkerung darauf aufmerksam gemacht werden soll, dass es künftig nötig sei, pro Familie auch ein jeweiliges Postkasterl anzubringen. Einzig, so der Mitarbeiter: diese Information dürfe nicht verteilt werden, weil die Post fürchte, dass zu viele Personen dann tatsächlich zusätzliche Postkästen anbrächten. Das wiederum könnte den geplanten Reduktions-Effekt schmälern.
Eva Jungmann

Zur Sache:

Facts
• bei mehreren „Parteien“ an einer Postanschrift bedarf es mehrerer Postkästen (Beispiel: Bauernfamilien mit Junioren & Senioren)
• Zweitwohnsitzer bekommen künftig keine Werbesendungen, auch kein Gemeindenachrichten oder Gratiszeitungen mehr
• eine „Zeitungsrolle“ gilt nicht als Postkasten (es muss ein Deckel vorhanden sein)
• persönliche Schriftstücke werden natürlich weiterhin zugestellt

Zur Sache:

Post-Sprecher Stephan Fuchs
„Wo ein Postkasten ist, ist eine Abgabestelle. Das muss so gemacht werden. Wenn wo zwei Familien sind, dann bitte zwei Briefkästen anbringen!“ erklärt Post-Pressesprecher Stephan Fuchs.

Die Postkunden zahlen für Abgabestellen – wenn es nur eine gibt, könne man dem Kunden auch keine vier verrechnen, man stelle ehrlich zu.
Die vom Postmit­arbeiter genannten Zahlen von 25.000 betroffenen Haushalten in Niederösterreich bezeichnete Fuchs als viel zu hoch gegriffen und sprach seinerseits von mehreren hundert. Es werde die genaue Zahl der betroffenen Haushalte aktuell erhoben, wie diese Erhebung allerdings genau funktioniere, wollte er nicht sagen. Weiters gebe es keine internen Informationsschriften über die Neuerungen, die nicht verteilt hätten werden dürfen.

Die Größenordnung der Personalreduktion konnte Fuchs noch nicht benennen.

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