Schrems: Alte Katze wurde doppelt kastriert
"Sternchen" wurde am Pfingstmontag offenbar eingefangen und erneut zu kastrieren versucht.
SCHREMS (eju). Eine alte Katze, die einer Schremserin gehört, wurde am Pfingstmontag ungewollt offenbar ein weiteres Mal operiert und zu kastrieren versucht.
"Unser Sternchen ist etwa 20 Jahre alt, sie wurde bereits als junge Katze kastriert. Ich lasse sie jeden Tag ein wenig ins Freie. Am Pfingstmontag kam sie aber erst am Abend wieder und war müde. Dann entdeckte ich, dass sie am Pfoterl rasiert worden war, und kurze Zeit später merkte ich, dass sie auch am Bauch abrasiert war und eine frische Operationsnaht hatte", ist die Besitzerin entsetzt über den Vorfall.
Bitter für Katze und Besitzerin
Der die Katze normalerweise behandelnde Tierarzt Dr. Wolfgang Kühtreiber aus Litschau erklärt dazu: „Es sollte nicht passieren, dass eine umsorgte und bereits kastrierte Hauskatze mit einer Streunerkatze verwechselt wird und das sanfte, sehr zahme Tier eingefangen und einer Operation unterzogen wird. Streunende Katzen sind äußerst wild und es ist nicht möglich, sie anzugreifen. Nur an solche Tiere richtet sich das Streunerkatzenprojekt – eine äußerst sinnvolle Aktion. Sie wird mit hohem persönlichem Aufwand vieler Beteiligter, welche Zeit und Geld investieren, durchgeführt. Das ungewollte und ungebremste Vermehren von Katzenpopulationen wird so eingedämmt. Dies ist ein wertvoller Beitrag zum Schutz anderer Wildtiere sowie der gepflegten Hauskatze. Wild lebende Katzen tragen alle nur erdenklichen Krankheiten, die sie auch an unsere Stubentiger übertragen können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es zu einem ähnlichen Vorfall mit jenen Organisationen, mit denen wir zusammenarbeiten (z. B. 'Katzennanny'), kommen kann.
Chippen bringt Sicherheit
Eine Möglichkeit, solche Ereignisse sicher zu verhindern, wäre das Chippen und Registrieren der geliebten Hauskatze. Streunerkatzen werden im Rahmen der Kastration immer gechippt, um ihnen eine nochmalige Operation zu ersparen. Der verantwortungsvolle Tierarzt kontrolliert vor jeder Operation eines Streuners auf das Vorhandensein eines Chips, um unnötiges Leid zu verhindern.“
Dass ihre Katze nicht gechipt ist, räumt die Besitzerin ein, sie habe aber auch nicht gewusst, dass die Gefahr bestehe, dass sich eine Hauskatze in ein Kastrations-Projekt "verirre".
Kastrationsprojekte unschuldig
Ein offizielles Projekt ist auch nicht der Verursacher des aktuellen Vorfalls. Daniela Haumer, vom Verein Katzennanny, und Karin Neulinger, vom Verein Waldviertler Streunerkatzen, erklären beide unisono, dass es aktuell nirgends im Bezirk Gmünd ein Kastrationsprojekt gegeben habe und verweisen darauf, dass nicht nur Tierschutzvereine Katzen kastrieren lassen können, sondern dass durch die gesetzliche Kastrationspflicht für Freigängerkatzen jedermann eine potenzielle Streunerkatze zum Tierarzt bringen könne, um sie kastrieren zu lassen. Das scheint im aktuellen Fall wohl auch geschehen zu sein. Ein Rundruf bei zahlreichen, in Streunerkastrationsprojekten mitwirkenden Tierärzten der Region jedenfalls brachte kein Licht ins Dunkel, wer die laut Tierarzt Dr. Wolfgang Kühtreiber – von außen fachlich sauber ausgeführte – Operation durchgeführt hatte.
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