Waldviertel als Seeadler-Heimat
Schon elf "Könige der Lüfte" überwintern im Waldviertel. Vor allem entlang der Thaya sind die Bedingungen optimal.
BEZIRK (pez). Das Waldviertel entwickelt sich zum Paradies für Seeadler. Mittlerweile ist die Region schon das fünftgrößte Überwinterungsgebiet des majestätischen Greifvogels in Österreich. Insgesamt 148 Vögel beobachteten die Vogelkundler und freiwilligen Helfer von WWF, Nationalpark Donau-Auen und BirdLife Mitte Jänner in Niederösterreich, Oberösterreich, dem Burgenland und der Steiermark. Mit 56 Adlern führen die March-Thaya-Auen erneut die Liste der besten Überwinterungsgebiete an, gefolgt von den Donau-Auen mit 26 Tieren. „Das ist ein neuer Rekord und unterstreicht die große Bedeutung dieser Auen für den Seeadler und viele weitere bedrohte Arten“, sagt Flora Hejjas, Leiterin des WWF-Seeadlerschutzprogramms.
Die Sicherstellung intakter Lebensräume zählt zu den wichtigsten Zielen der Naturschützer, steht doch der majestätische Greifvogel in Österreich immer noch auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Im Waldviertel haben derzeit elf Seeadler ihre Heimat gefunden, vor allem das Grenzgebiet zu Tschechien und die Thaya-Auen sind bei den Greifvögeln sehr beliebt. „Der Seeadler ist an große Gewässer wie die Donau gebunden und brütet nur in Wäldern mit zusammenhängenden alten Baumbeständen, wo er weitgehend ungestört von menschlichem Einfluss ist", erklärt Georg Frank von der Schutzgebietsverwaltung des Nationalparks Donau-Auen. „Die erfreuliche Entwicklung zeigt, dass unsere Schutzmaßnahmen, wie der Kampf gegen illegale Giftköder und Abschüsse, greifen”, ist Hejjas überzeugt. Unter den im Winter gezählten europäischen Seeadlern befinden sich auch diejenigen, die das ganze Jahr über in Österreich bleiben. Einige von ihnen haben bereits mit dem Brüten begonnen und werden hoffentlich bald wieder für Nachwuchs sorgen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.