Bezirksgericht Gmünd
Franz Rakovsky geht in Pension

- Franz Rakovsky an seinem Arbeitsplatz.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Katrin Pilz
14 Jahre lang bewachte Franz Rakovsky das Gmünder Bezirksgericht. Ende Mai verabschiedet er sich in den Ruhestand.
GMÜND. Im Jahr 2010 begann Franz Rakovsky - viele kennen ihn auch als "Raky" - als Mitarbeiter der Sicherheitsfirma G4S seine Tätigkeit als Security-Mann am Bezirksgericht Gmünd.
"Ich bin gleich von Anfang an freundlich aufgenommen worden und habe die Arbeit leidenschaftlich gerne gemacht. Die vergangenen Jahre waren sehr spannend, interessant und auch lehrreich. Ich lernte viele neue Leute kennen und bekam auch Einblicke in die verschiedenen Abteilungen",
erzählt Rakovsky. Sein Job ist es, das Gericht zu bewachen und Personen, die das Gebäude betreten, zu kontrollieren. Ende Mai 2024 wird er seinen letzten Dienst absolvieren, ab 1. Juni ist er dann in Pension.
Ein Job, der nicht ohne ist
Während seiner Zeit am Bezirksgericht hat der 64-jährige Gmünder viel erlebt. Man sollte nicht glauben, mit welchen Waffen Menschen das Gericht betreten wollen: Monatlich werden im Durchschnitt 16 Hieb- und Stichwaffen, 15 Pfeffersprays und 40 sonstige verbotene Gegenstände abgenommen.

- Ab 2010 arbeitete Franz Rakovsky im Sicherheitsdienst am Bezirksgericht.
- Foto: Privat
- hochgeladen von Katrin Pilz
Grundsätzliche Anforderungen für die Tätigkeit als Wachmann sind der Besitz eines Waffenpasses, ein Leumundszeugnis und diverse Kurse, die man absolvieren muss. Auch ganz wichtig:
"Man sollte immer freundlich und ruhig bleiben und darf sich nicht auf die Palme bringen lassen. Außerdem muss man sehr aufmerksam sein und potenzielle Gefahren abschätzen und erkennen können",
erklärt Rakovsky. Natürlich gab es immer wieder auch Personen, die sich nicht an die Vorschriften halten wollten oder aggressiv wurden.
"Manchmal musste ich auch einschreiten, wie zum Beispiel bei Schlägereien, das war aber die Ausnahme",
sagt der 64-Jährige. Oft war er Seelentröster:
"Viele Menschen erzählten mir sehr Privates und weinten sich bei mir aus, zum Beispiel nach einer Scheidung."
Auch bemerkenswert: In den 14 Jahren hat er laut eigenen Angaben keinen einzigen Dienst versäumt und war keinen Tag im Krankenstand.
"Fad wird mir nicht"
Franz Rakovsky blickt mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Jahre am Bezirksgericht zurück.
"Besonders bedanken für die schöne Zeit möchte ich mich beim gesamten Personal des Gerichts und des Vermessungsamts, das auch hier im Haus untergebracht ist. Alle waren sehr nett, und ich bin immer gerne zur Arbeit gefahren",
sagt er. Nach seiner Pensionierung wird er über G4S geringfügig als Sicherheitsmann in der Hütte Kleinreichenbach weiterarbeiten, einem Aluminium-Schmelzwerk im Bezirk Waidhofen/Thaya, wo er derzeit schon an zwei Tagen in der Woche aushilft. Außerdem hat er viele Hobbys, eine große Leidenschaft von ihm ist das Motorradfahren.
"Also fad wird mir in der Pension sicher nicht",
grinst er.
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