Wenn die Heimat verloren geht

Anny Knapp und Elisabeth Hetzendorfer. | Foto: Foto: Körner
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HEIDENREICHSTEIN. Seit fast zwei Jahren beherbergt Heidenreichstein Asylweberinnen und Asylwerber, Flüchtlinge aus den verschiedensten Ländern. Was bedeutet es auf der Flucht zu sein, die Heimat verlieren, die Freunde, die Familie? Dieser Frage gingen am 30. Jänner zahlreiche Menschen bei den Gebietsgesprächen der Betriebsseelsorge Oberes Waldviertel und der Katholischen ArbeiterInnen Bewegung Diözese St. Pölten nach.

Genfer Flüchtlingskonvention verpflichtet Österreich

Österreich hat sich mit der Unterschrift bei der Genfer Flüchtlingskonvention verpflichtet, Menschen auf der Flucht aufzunehmen, ihnen Heimat zu geben. Anny Knapp von der asylkoordination österreich gab eine kompakte Einführung das aktuelle Asylrecht in Österreich und erläuterte es anhand von konkreten Beispielen. Der Umgang mit dem Dschungel Bestimmungen, Gesetzen und Verfahren ist für einen Laien schwierig, der Deutsch als Muttersprache hat, erst recht für Menschen mit Migrationshintergrund.
Im Jahr 2013 bekamen in Österreich nur 28 Prozent der Aslywerber einen positiven Bescheid. Einige weitere konnten wegen ihrer familiären Situation bleiben, manche aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in ihr Heimatland zurückkehren.

Unterstützung genau geregelt

Die staatliche Unterstützung von Asylwerbern ist in Österreich ist genau geregelt. So werden in Heidenreichstein jedem Asylwerber Wohnung und wenig Toilettartikel zur Verfügung gestellt. Dazu kommen pro Tag 5,50 Euro für Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs. Behauptungen, dass darüber hinaus Handy und Zigaretten überreicht werden, sind falsch.

Asylwerber in Heidenreichstein: zwei konkrete Beispiele

Im Anschluss kamen auch zwei Asylwerber zu Wort. Sie erzählten von ihren Motiven, nach Österreich zu kommen und von einer Zeit des Wartens, Hoffens und Bangens. Eine der Familien ist gut integriert und bekam nun einen positiven Asylbescheid. Sie darf bleiben. Nun heißt es Arbeit und Wohnung suchen, und die Sprache weiter zu lernen.
Die zweite Familie bekam einen negativen Bescheid. Sie ging in Berufung und fiel so wieder ins Ungewisse. Was wird sein, wohin mit den kleinen Kindern, wo doch in der Heimat die Gefahr des Krieges herrscht. „Das Schlimmste ist kein Ziel zu haben. Sollen wir Deutsch lernen, dürfen wir bleiben, dürfen wir uns eine neue Existenz hier aufbauen?“ sagte Ulli Immervoll von der Betriebsseelsorge Oberes Waldviertel.

Ziel: Verbesserung der Lage in Österreich

Anny Knapp ist Expertin für Asylrecht und Obfrau des Vereins asylkoordination österreich. Der Verein asylkoordination österreich hat zum Ziel, die Diskussion rund um das Thema Asyl zu versachlichen. Er unterstützt Menschen in ihrer Tätigkeit der Beratung und Betreuung von Migranten und Flüchtlingen und zeigt Missstände beim Umgang mit Asylwebern auf.

Links:

Asylkoordination

Betriebsseelsorge Oberes Waldviertel

Katholische Arbeitnehmerinnen Bewegung Diözese St. Pölten

Anny Knapp und Elisabeth Hetzendorfer. | Foto: Foto: Körner
Interessiert lauschte das Publikum den Erläuterungen Anny Knapps. | Foto: Foto: Körner

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