Christine Kolm pflegt mit Herz

Christine Kolm wurde als beste pflegende Angehörige 2017 ausgezeichnet. | Foto: Pricken
  • Christine Kolm wurde als beste pflegende Angehörige 2017 ausgezeichnet.
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  • hochgeladen von Eva Jungmann

ST. WOLFGANG. Ganz Österreich wurde auch heuer wieder seitens der Wiener Städtischen Versicherung aufgerufen, die besten PflegerInnen des Landes zu nominieren. 2017 wurde mit „pflegende Angehörige“ eine zusätzliche dritte Kategorie geschaffen. Die insgesamt 27 GewinnerInnen, je drei pro Bundesland, wurden nun ausgezeichnet.
Unter den Nominierten und Gewinnern ist auch eine Frau aus St. Wolfgang bei Weitra, die zwar einige Schicksalsschläge erleiden musste, aber dennoch tapfer und mit großem Herzen damit umgeht: Christine Kolm. Sie ist 59 Jahre alt und hat unter vielen Entbehrungen fünf Kinder großgezogen. Am 2. 8. 2016 fand man ihren Sohn Hans (39) in der Arbeit leblos am Boden liegend.

Sohn im Wachkoma

Niemand wusste, wie lange er da schon in diesem Zustand lag. Hans wurde, nachdem er eine Stunde lang reanimiert worden war, ins KH St. Pölten eingeliefert. Nach drei Tagen wurde bei ihm schließlich ein Wachkoma diagnostiziert. Nachdem man im KH Mauer nichts mehr für ihn tun konnte, schlug man dort eine Verlegung in ein Pflegeheim vor. Für seine Mutter Christine Kolm war das keine Option, sie kündigte ihren Job und nahm ihren Sohn am 2. 11. 2016 nach Hause in häusliche Pflege, anfangs mit Hilfe des Hilfswerks und der Caritas. Hans muss künstlich ernährt, gewaschen, umgelagert und abgesaugt werden (Schleim aus der Lunge) und hat immer wieder Fieberschübe.
Die beiden jüngsten Kinder Christine Kolms leben im selben Haus, helfen so gut sie können bei der Pflege ihres Bruders mit, sind aber berufstätig. Somit ist die 59-Jährige tagsüber alleine mit der Pflege. Hans muss auch nachts immer wieder abgesaugt werden, deshalb hat sie ihr Nachtlager bei Hans im Zimmer eingerichtet, um jederzeit verfügbar zu sein.

Mann mit amputierten Beinen

Ihr Mann hatte 2014 einen Schlaganfall erlitten, von dem er sich zunächst ganz gut erholte, allerdings mussten ihm Anfang Jänner 2017 beide Beine amputiert werden. Danach erlitt er mehrere kleine Schlaganfälle. Auch ihren Mann nahm Christine Kolm nach Hause in häusliche Pflege, was für sie eine große psychische Belastung ist, denn auch er muss ebenfalls gewickelt und gefüttert werden.
MitarbeiterInnen des Hilfswerks kommen einmal täglich vorbei und unterstützen Christine Kolm bei der Körperpflege ihres Mannes. Die beiden Pflegefälle, Mann und Sohn, liegen beide in aneinander angrenzenden Räumen, dazwischen mit einer immer offenstehenden Tür. Christine Kolm ist rund um die Uhr für ihre beiden Familienmitglieder da. 
"Ich habe noch nie einen Menschen getroffen, der mit so viel Liebe und Selbstaufopferung einen bzw. in diesem Fall zwei Angehörige pflegt. Ich denke, dass Frau Kolm eine offizielle Wertschätzung (die ihrer Familie und meine hat sie sowieso) verdient hat", erklärt Anneliese Pfann (eine Verwandte, die die Nominierung von Christine Kolm zur "Besten pflegenden Angehörigen des Jahres" eingereicht hatte.

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