Sportschützen sind normale Leute

Eine ruhige Hand und eine ebensolche Atmung ist das Um- und auf für erfolgreiche Sportschützen. | Foto: Symbolfoto
  • Eine ruhige Hand und eine ebensolche Atmung ist das Um- und auf für erfolgreiche Sportschützen.
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  • hochgeladen von Eva Jungmann

BEZIRK (eju). Das flächenmäßig größte Bundesland Niederösterreich verzeichnet – wenig verwunderlich – die meisten Waffenbesitzer in Österreich: Über 78.000 besitzen derzeit zumindest eine Schusswaffe – insgesamt gibt es mittlerweile über 285.000 Pistolen, Gewehre und Flinten im Land. Der Trend: steigend.
Doch warum bewaffnen sich immer mehr Menschen? Die BEZIRKSBLÄTTER haben Waffenbesitzer gefragt.

Selbstverteidigung illusorisch

Eine Frau aus dem Bezirk, die namentlich nicht genannt werden will und auch nicht für ein Foto zur Verfügung steht (die durchschaubaren Medienberichte mit dem Ziel Waffenbesitzer zu stigmatisieren, seien der Grund), besitzt zwei Pistolen und zwei Gewehre. Allerdings nicht zur Selbstverteidigung, wie sie betont, denn das sei illusorisch. Die strengen Vorschriften, die Waffenbesitzer punkto Aufbewahrung und Sicherung einzuhalten haben, seien umfangreich.
"Wenn jemand glaubt, mit einer Waffe im Haus könne man sich, so wie Filme glauben machen, gegen einen Eindringling verteidigen, dann ist das ein Irrglaube. Bis man beispielsweise in der Nacht vom Geräusch im Haus aufgeweckt, die Waffe aus dem Safe und die Patronen aus dem Waffenschrank geholt hat, alles geladen und einsatzbereit ist, ist man entweder schon vom Eindringling niedergestreckt worden oder dieser ist geflüchtet, weil er keine Konfrontation riskieren will. Dass jemand allzeit bereit mit der geladenen Pistole unterm Kopfpolster schläft, ist höchstens die Vorstellung von Waffen-Phobikern. Kein seriöser Waffenbesitzer macht so etwas, denn im Falle einer unangekündigten Kontrolle würde das erhebliche Strafen und schlimmstenfalls ein Waffenverbot bedeuten. Dieser Gefahr setzt sich doch kein Waffenbesitzer aus. Die meisten sind in Vereinen als Sportschützen engagiert und sich ihrer Verantwortung bewusst." Sie selbst gehe regelmäßig in den Schützenverein, trainiere und schieße auch bei Bewerben regelmäßig mit, aus Freude an dieser entspannenden Beschäftigung. "Schießen steigert die Konzentrationsfähigkeit, macht einen ruhig und ausgeglichen. Wer herumschusselt, trifft nicht ins Schwarze und das ist ja das Ziel, nicht mehr und nicht weniger", so die BB-Gesprächspartnerin abschließend.

Steigendes Interesse

Der Gmünder Schützenverein S.L.G.E. freut sich tatsächlich über steigendes Interesse, wie Obmann Leopold Wagner, ein pensionierter Polizist, bestätigt. Aber eben auch nicht von Menschen, die in Rambo-Manier durch die Gegend ballern möchten, sondern von seriösen Mitmenschen, die den Schießsport für sich entdeckt haben: "Wir veranstalten im Jahr durchschnittlich zehn Bewerbe für unsere Mitglieder wie auch Gäste aus anderen Schützenvereinen. Die Menschen kommen zu uns, weil sie den Schießsport schätzen und die Geselligkeit im Clubhaus genießen." Bezirkspolizeikommandant Wilfried Brocks sieht das Thema ebenfalls entspannt: "Wir sprechen hier vom legalen Waffenbesitz. Mit legalen Waffen gab es bei uns im Bezirk in den vergangenen Jahren kaum Vorfälle, weder von strafrechtlicher Relevanz, noch ist es zu Handhabungsfehlern gekommen. Was selten aber doch vorkommt, ist, dass legale Waffen für Suizide Verwendung finden, aber auch das ist selten."

Zur Sache

Im Bezirk Gmünd gab es mit Ende 2017 exakt 1.085 WaffenbesitzerInnen. Diese Zahl gliedert sich in 965 Männer und 129 Frauen. Der Zuwachs 2016 betrug 183 neue Waffendokumentsbesitzer, im Jahr 2017 nur mehr 130. Diese Personen haben insgesamt 3.461 Handfeuerwaffen und Gewehre der Kategorie B, 3.925 Gewehre der Kategorie C und 542 Gewehre der Kategorie D im Besitz.

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