Mehr Raum für die Frauen

- hochgeladen von Michael Strini
Die neue Frauenberatungsstelle in Oberwart wurde eröffnet
Der Platz für die Frauenberatung am bisherigen Standort in der Spitalgasse waren zu knapp geworden, aus diesem Grund übersiedelte diese in neue Räumlichkeiten in der Prinz Eugen Straße (ehemaliges rmData-Gebäude). Diese teilt sich die Frauenberatung mit dem im November ins Leben gerufenen Frauenberufszentrum Oberwart. Die Eröffnung erfolgte am 14. Dezember, musikalisch begleitet von RitaSkultety.
Seit 1988 tätig
Eröffnet wurde die Frauenberatungsstelle in Oberwart bereits 1989 vom Verein Frauen für Frauen Burgenland als erste Beratungsstelle des Burgenlandes.
"Im Laufe der Zeit haben wir unser Angebot stetig erweitert. Es gibt neben nunmehr vielseitigen Beratungsmöglichkeiten auch Veranstaltungen, Workshops usw. Auch die periodisch erscheinende Frauenzeitschrift Josepha wird seit vielen Jahren von uns herausgegeben. Heute haben wir 12 Mitarbeiterinnen", fasst Leiterin Renate Holpfer zusammen.
In dieser Zeit entstanden auch eine Beratungsstelle in Güssing und eine Außenstelle in Jennersdorf, sowie Familienberatung in Bildein.
Jährlich werden in der Frauen-, Mädchen- und Familienberatungsstelle Oberwart rund 2.500 Beratungs- und Informationsgespräche durchgefüht. "Dadurch werden akute Krisen - seelischer und auch wirtschaftlicher Natur - abgefedert, Veränderungsprozesse in Gang gesetzt und begleitet und somit prekäre Existenzlagen verbessert", so Holpfer, die auf die wichtige Präventionsarbeit in vielen Bereichen hinweist.
Viele Projekte - kein Platz
Für die immer steigende Beratungstätigkeit, das immer wieder erweiterte Angebot an Projekten (z.B. FrIda - Frauen mit Ideen sind da) wurde das ursprüngliche Gebäude, das auch schon in die Jahre gekommen, viele Probleme mit sich brachte, zu klein. "Es gab zu wenig Platz, wir mussten Beratungsgespräche schon Wochen vorplanen, um Kollisionen zu vermeiden. Auch der bauliche und technische Standard war nicht mehr zufriedenstellend. Aus diesem Grund war ein Umzug absolut notwendig", so Holpfer.
Nach längerer Suche wurde die Frauenberatung fündig und ist in die neue Heimat eingezogen.
"Die Hauseigentümerin Marietta Gossy und ihr Bruder haben uns dabei sehr unterstützt und eine barrierefreie Beratungsstelle ermöglicht. Ohne die Unterstützung unserer Partner im Land und in der Stadt wäre das nie möglich gewesen", bedankt sich die Leiterin bei allen Unterstützern und Sponsoren.
Begleitung und Beratung
Ein besonders wichtiger Partner für die Frauenberatung ist das Land Burgenland. Frauen- und Familienlandesrätin Verena Dunst, die Mobiliar und Sessel zur Verfügung stellte, zu den Hauptaufgaben der Institution: "Eine Hauptaufgabe der Frauenberatungsstellen ist, Frauenthemen mehr Raum zu geben. Mit den neuen Räumlichkeiten kommt dieser ein neuer zusätzlicher Aspekt hinzu und das wortwörtlich. Die Frauenberatung gibt Hilfestellung und Rat, damit Frauen gestärkt aus den Räumen gehen. Ziel ist es die Frauen und Mädchen zu begleiten und zu beraten, damit sie in schwierigen Situationen Auswege finden, denn oft wirken die Wolken sehr bedrohlich. In den neuen Räumen gibt es wieder Platz für viele Frauen, Projekte und Beratungen, die gerade im Südburgenland besonders benötigt werden!"
Auch Bgm. Georg Rosner misst der Beratungsstelle hohe Bedeutung zu: "Ich freue mich, dass es bei uns eine solche Einrichtung gibt. Die Frauen- und Mädchenberatung hat nicht nur in ihrer ursprünglichen Funktion eine große Bedeutung, sondern spielt auch gesellschaftlich eine tragende Rolle durch ihre Veranstaltungen und Workshops!"
Neues Frauenberufszentrum
Gemeinsam mit der Frauenberatungsstelle ist auch das neue Frauenberufszentrum (FBZ) im neuen Gebäude untergebracht.
"Die Frauenberatungsstelle Oberwart ist ein Platz, der sehr viel ausstrahlt. Durch das Frauenberufszentrum kommt noch ein weiterer wichtiger Meilenstein hinzu. Das FBZ ist ein Kompetenzzentrum für den beruflichen Einstieg für Frauen. Es hat sich gezeigt, dass viele Frauen Unterstützung benötigen. Vor allem jene, die keine hohen Qualifikationen mitbringen, haben es oft schwer einen Arbeitsplatz zu finden", so Helene Sengstbratl, AMS Burgenland. Das AMS ist ebenfalls ein wichtiger Partner für das Frauenberatungszentrum.
"Arbeitslosigkeit ist nicht lustig, darum braucht auch das AMS gute Partner. Ein solcher ist die Frauenberatung seit vielen Jahren. Wir schicken die Frauen hierher und sie kommen anders zurück. Sie haben neue Ideen und Perspektiven. Die Frauen- und Mädchenberatung ist deshalb sehr wichtig für das AMS. Wesentliche Faktoren sind dabei Vertrauen und Wertschöpfung. Diese werden den Frauen hier in hohem Maße entgegengebracht", betont Dietmar Strobl, Leiter AMS Oberwart.
Modularer Aufbau
Das Frauenberufszentrum Oberwart wurde im November 2012 installiert und wird vom AMS Burgenland gefördert. Als Bildungsträger fungiert die Frauenberatungsstelle.
"Das FBZ unterstützt Frauen individuell auf dem Weg in die Arbeitswelt. In einem Clearinggespräch werden sich die Frauen ihrer Situation und auch Veränderungswünschen bewusst. Wir erarbeiten gemeinsam Ziele und Möglichkeiten. Die Laufbahnberatung dient der Erarbeitung konkreter Schritte. In der Kompetenzfeststellung werden erworbene Kompetenzen sichtbar gemacht. Der Aufbau ist modular und somit flexibel. Ein weiteres Angebot stellt die Unterstützung auf der Suche nach Praktika und Schnupperpraktika in Betrieben und Einrichtungen dar", so Karin Kren.
Auch das Projekt "Frauen in Handwerk und Technik (FIT)" soll den Frauen neue Perspektiven öffnen und Ausbildungen im technischen Bereich schmackhaft machen. "Beim AMS gemeldete Frauen werden unterstützt und individuell begleitet", betont Kren.
Neue Homepage
Die Frauenberatungsstelle hat auch einen neuen Onlineauftritt, der barrierefrei gestaltet einen guten Überblick über Aktivitäten und Angebote der Frauenberatungsstelle bietet.
Weitere Infos: Frauenberatungsstelle Südburgenland
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