Verkehrskoordinator bietet Lösungen an

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Mit nachhaltigen Konzep­ten sollen die Zukunft des öffentlichen Verkehrs - im Beson­­deren des Süd­burgenlands - langfristig gesichert und mit Hilfe einer wissenschaftlichen Studie bedarfsgerechte Maßnahmen gesetzt werden.
GÜSSING (kk). „Gemeinsam mit den Gemeinden soll nun das Ergebnis der kürzlich durchgeführten Studie evaluiert und auf Basis der gewonnenen Daten die bestmögliche Nachfolgelösung für den Roten Bus gefunden werden,“ sagt LRin Verena Dunst und betont, dass der öffentliche Verkehr während der Sommerferien gesichert sei (siehe Artikel in der Vorwoche!).

Verkehrskoordinator im Süden
Der von LH Hans Niessl eingesetzte Verkehrskoordinator des Burgenlandes, Mag. Peter Zinggl besuchte am vergangenen Wochenende Güssing und traf mit LRin Verena Dunst, bzw. den Bürgermeistern des Gemeindeverbundes Pinkatal-Stremtal zusammen.
„Das Konzept für den burgenländischen Süden soll auf Basis des im bgld. Gesamtverkehrskonzepts enthaltenen Taktknotenkonzeptes und unter Einbeziehung der Ergebnisse der Bedarfserhebung entwickelt werden,“ sagt Zinggl.
Die Konzepterstellung erfolgt gemeinsam mit der „Verkehrsverbund Ost-GmbH“ unter Einbindung von Verkehrsplanern.

Vorbild „Gemeindebus“?
Der Gemeindebus von Kleinmürbisch wird in vielen Strategien zur Bewältigung eines öffentlichen Verkehrs in Kleingemeinden mit Streusiedlungscharakter als vorbildhaft dargestellt und in Neuplanungen einbezogen.
„Die Ausarbeitung eines Mobili­tätskonzeptes, aus dem der Betrieb eines Gemeindebusses als gangbare Lösung hervorgeht, kann auf Basis der jüngsten Dorferneuerungsrichtlinien mit bis zu 50 % (maximal 8.000 Euro) gefördert werden, die Anschaffung eines Gemeindebusses in Zusammenarbeit mit der Mobilitätszentrale mit bis zu 30 % (maximal 8.000 Euro). Gemeindeübergreifende Konzepte und Busanschaffungen werden mit 35 % (maximal 12.000 Euro) gefördert. Hier kann DI Roman Michalek von der bgld. Mobilitätszentrale noch zusätzlich günstige Ankaufbedingungen für Gemeinden aushandeln.
Mag. Peter Zinggl: „Idealziel wäre die jeweilige Anbindung der Gemeindebussysteme an das bestehende Linienbusnetz Richtung Graz und Wien. “
LRin Verena Dunst betont: „Die Gemeinden müssen selbst entscheiden, ob für sie ein Linienbus- oder ein Gemeindebussystem die nachhaltigste und effizienteste Lösung wäre. Daher sind Bedarfsorientierung und Konzepterstellung von großer Bedeutung! Die Mindestfahrgastzahl über den Tag muss 10 sein, nach einem Jahr muss eine Evaluierung durchgeführt werden.“

Pinka-und Stremtal-Gemeinden „greifen zur Selbsthilfe“
Der Sprecher des Gemeindeverbundes, Bgm. Peter Vadasz, erklärte nach einem Zusammentreffen der Bürgermeister von Güssing, Strem, Moschendorf, Eberau und Bildein mit Mag. Zinggl: „Nach einem eher enttäuschenden Gespräch mit dem Verkehrskoordinator des Burgenlandes über die Wiedereinführung eines Busses im Unteren Pinka-und Stremtal, haben sich die Gemeinden Bildein, Eberau, Moschendorf, Strem und Güssing entschlossen, selbst zu handeln, da das Land eine Kos­tendeckelung von 20.000 Euro pro Jahr gesetzt hat!“

Zusätzliche Sonderkurse ab 6. 7.
Bgm. Peter Vadasz erläutert den Plan der Pinkatal-Gemeinden: „In den Monaten Juli und August wird es am Montag, Mittwoch und Freitag jeweils um 8 Uhr früh einen Bus von Bildein nach Güssing und um 11 Uhr von Güssing zurück nach Bildein geben. Am Nachmittag gibt es den regulären Bus von Oberwart über Bildein nach Güssing (Ankunft in Güssing um 14.30 Uhr) und um 17.30 Uhr einen Retourbus von Güssing nach Bildein. Am Dienstag und am Donnerstag verkehrt der reguläre Bus der Firma Südburg/Dr. Richard. Damit gibt es von Montag bis Freitag wieder eine vernünftige Busverbindung von Bildein nach Güssing. Bei Bedarf kann auch das Krankenhaus angefahren werden. Bezahlt werden die zusätzlichen Kosten von den fünf Gemeinden. Als fairer Verhandler hat sich dabei Südburgchef H.P. Krammer erwiesen.“
„Es ist schon bezeichnend, mit welcher Kälte und Hartherzigkeit der zuständige Verkehrsreferent, LH Hans Niessl das Südburgenland behandelt, während ihm das Geld für den Norden nur so aus der Tasche rinnt!“, zeigt sich Bgm. Vadasz enttäuscht und kritisch.

Sind Ruftaxis die Alternative?
Der Verein „mobiles burgenland“ befasst sich ebenfalls mit der Beratung und Erstellung von Mobilitätsprojekten für den ländlichen Raum (Jugendtaxi, 60+).
Obmann Patrick Poten: „Im Sommer 2010 wurde im Raum Güssing eine Umfrage bezüglich Mobilität durchgeführt, dabei ist ein eindeutiger Trend in Richtung Ruftaxi festzustellen! Für einen Großteil der Bevölkerung sind die Haltestellen des öffentlichen Verkehrs zu weit weg und die Streusiedlungen werden von diesen überhaupt nicht bedient.Das System eines Ruftaxis ist bedienungsfreundlich, hat ein hohes Serviceniveau und ist aufgrund der kleineren Fahrzeuge weitaus billiger als die herkömmlichen Bussysteme!“
Danach wäre ein Ruftaxisystem auch anstatt des Strem- und Pinkatalbusses von Bildein nach Güssing kostengünstig und effizient zu betreiben. Es müssten auch keine Fahrzeuge angekauft werden, da genug Ressourcen von den Personentransportunternehmen im Strem-, Pinkatal und Güssing zur Verfügung stünden.

„Ruftaxi statt Geisterbus!“
„Das Ruftaxi hätte auch den entscheidenden Vorteil, dass das Fahrzeug den Fahrgast von zu Hause abholt, was gerade für die ältere Generation das wichtigste Kriterium ist. Für die Linie Güssing-Bildein-Güssing wurde ein Jahresbruttokostenvoranschlag von 108.000 € erstellt, wenn sie 8x täglich befahren wird,“ meint Patrick Poten. „Die Bürgermeister müssen sich überlegen, ob sie weiterhin viel Geld in Geisterbusse stecken, oder ihre Bürger verstehen und in ein bedarfsorientiertes, servicefreundliches und kostengünstiges Transportmittel wie das Ruftaxi investieren!“
Unterstützt wird Poten vom neuen Spartenobmann Verkehr in der Wirtschaftskammer, Klaus Sagmeister: „Man wird wohl auf die 60 Bus- und 150 Taxi- und Mietwagenunternehmen bei der Lösungssuche nicht vergessen. Wir könnten sofort Auftragsfahrten für das Land oder die Gemeinden übernehmen, wir sind die wirklichen Transportprofis!“

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