David Lama: Die steilen Wege des "Berufskletterers"

David Lama weilte wieder einmal in seinem Wohnort Götzens – Bgm. Hans Payr nutzte die Chance, den Kletterstar ins Gemeindeamt einzuladen und zu gratulieren. Der Wettkampfsport hat derzeit Pause, bestätigt der einstige "Routenchef" der Kletterhallen dieser Welt, der als Doppeleuropameister und jüngster Weltcupgesamtsieger einen wahren Kletterboom auslöste, der bis dato anhält.

"Ich widme mich jetzt ausschließlich der alpinen Kletterei, die mich immer schon enorm gereizt hat," so David Lama. "Mit dem Torre-Projekt habe ich mir im Jänner einen ersten Traum erfüllt!"

Keine Tiefschneestapferei
Der Meister seines Faches erklärt den Begriff "alpines Klettern": "Man klettert direkt am Fels. Dies mit Sicherung, die allerdings nicht der Steighilfe, sondern lediglich der Sicherheit dient. Es geht also nicht wie bei einer Mount Everest-Tour um weite Tiefschneestapferei, sondern um das echte Klettern."

Für die Spezialisten der Branche gilt also nicht der Himalaya-Riese, sondern der 3.130 Meter hohe Cerro Torre als das Maß aller Dinge. Die Tatsache, dass der Götzner mit seinem Kletterpartner Peter Ortner im Jänner 2012 bereits den dritten Versuch startete, spricht für sich. David Lama: "Das erste Mal waren wir 2009/2010 über 80 Tage vor Ort, in denen wir aufgrund des schlechten Wetters nur ganze drei – letztlich erfolglose – Versuche starten konnten. 2011 ist es uns in einem Zeitraum von fünf Wochen nicht besser ergangen. Jetzt ist es endlich gelungen – ich bin darüber sehr glücklich!"

Gute Nacht in der Wand
Nach rund zwei Tagen, die man braucht, um überhaupt zum Start der Route zu gelangen, dauerte der Aufstieg rund 24 Stunden. Eine Übernachtung in der Wand war miteinzurechnen - für die Biwakierung wurde eine Stufe in das Eis gepickelt! Für alle Extrembergsteiger vielleicht Normalität, für Laien aber wohl unvorstellbar.

In den Augen des Kletterers lodert bei der Erzählung immer noch das Feuer der Begeisterung: "Ganz besonders stolz bin ich darauf, die ganze Route ohne neue Bolts frei geklettert zu sein. Ich habe viel gelernt in den letzten Jahren, und es war einfach großartig, in diesem fantastischen Gebirgszug zu klettern."

Auf Film gebannt
Alle Lama/Ortner-Fans werden auf dieses Erlebnis nicht verzichten müssen. Das Abenteuer wurde vom einem Filmteam festgehalten, das fertige Werk wird voraussichtlich 2013 in die Kinos kommen.

Freilich muss die Frage erlaubt sein, womit der Kletterstar seine Freizeit verbringt, wobei schon klar ist, dass "abhängen" oder "chillen" nicht am Programm steht. "Viel Freizeit ist nicht zur Verfügung", bekennt David. "Ich gehe gerne fischen, wo dies immer auch gerade möglich ist. Wenn ich daheim bin, begebe ich mich auch hin und wieder auf eine Skitour. Dass ich aber nicht vierzehn Tage im Liegestuhl in der Sonne liege, steht fest! Das Klettern ist und bleibt mein Lebensinhalt, und ich bin sehr zufrieden, wie alles läuft!"

Zukunftsplanung
Dem alpinen Klettern gilt auch künftig Augenmerk – es gibt schließlich noch jede Menge Herausforderungen. 2014 wird David vielleicht auch wieder in den Wettkampfsport einsteigen. "Das will gut überlegt sein. Altersmäßig geht es zwar locker aus, aber wenn ich wieder dabei bin, will ich auch wieder Erfolg haben. Bis dahin beobachte ich die Szenerie aufgrund der Erfolge unserer Stars mit großer Freude!"

Große Freude über die Leistungen von David Lama herrscht auch bei Bgm. Hans Payr. "Wir registrieren begeistert, dass David auch immer wieder unser Dorf ins Spiel bringt, wenn die Sprache auf seinen Wohnort kommt. Wir freuen uns, einen solchen Sportsmann bei uns zu haben und würden ihm gerne einen Wunsch erfüllen!"

Dieses Unterfangen ist für einen bescheidenen Mann wie David Lama nicht leicht möglich – dass er aber daran denkt, sich eventuell auch den Traum eines eigenen Eigenheims zu erfüllen, lässt den Bürgermeister bereits konkrete Blicke auf die Pläne mit freien Grundstücken blicken ...

Für alle, die mehr über das Torre-Projekt von David Lama wissen wollen: www.david-lama.com

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