Freerunner Stefan Dollinger
Die ganze Welt ist ein Spielplatz – mit Video

Steve Dollingers Sportart sieht aus wie eine Kaskadeurshow. Seit zwei Jahren ist der 15-jährige Bursche professionell im Freerunning unterwegs. Ab 16 zählt er zu den Erwachsenen.
11Bilder
  • Steve Dollingers Sportart sieht aus wie eine Kaskadeurshow. Seit zwei Jahren ist der 15-jährige Bursche professionell im Freerunning unterwegs. Ab 16 zählt er zu den Erwachsenen.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

HALL. Andere Jugendliche fahren Ski oder spielen Fußball. Stefan Dollinger – genannt Steve – ist aber anders. Er ist Freerunner. Der 15-jährige Bursche aus Absam hat erst kürzlich eines der bedeutendsten Wettbewerbe seiner Altersklasse gewonnen: die Air Wipp Challenge in Schweden. Darüber hinaus gibt es nur noch einen wichtigeren Wettbewerb: Das Red Bull Art of Motion, veranstaltet von Red Bull in Italien. Auf dieses Ziel arbeitet er Tag für Tag hin.

Wie er überhaupt zur Sportart gekommen ist? "Ich habe vor fünf Jahren ein YouTube-Video gesehen und wusste sofort, dass ich das machen will." Google sei Dank fand er das spezielle Fitnessstudio "4 Elements Academy" in Wattens und begann mit dem Training. "Ich bin nicht wirklich ein Teammensch. Ich arbeite hart, wenn das andere nicht tun und deswegen die Ergebnisse nicht passen, ärgert mich das", sagt Steve zu seiner Motivation. Seine Sportart kann man nur alleine machen. Es sind Sprünge und spektakuläre Stunts, die er vorführt. Regeln gibt's keine, das findet er auch sympathisch. "Man kann eigentlich die ganze Welt zu seinem Spielplatz machen." Die Erfolge, die er auf diesem Spielplatz hat, haben aber auch ihren Preis. Mehrere Verletzungen – Hand gebrochen, Ellbogen mehrmals zertrümmert – hat Steve schon hinter sich. Trotzdem denkt er nicht daran aufzuhören. "Jetzt habe ich keine Schmerzen."

Wie beim Salto mortale

Wenn er nicht verletzt ist, trainiert er in der neuen Parkourhalle des Fitnessstudios in Hall. Professionell wird er vom Studioleiter Lukas Steiner begleitet, der selbst als Stuntman und Freerunner tätig war. Er ist von der Ausdauer Steves begeistert: "Talent haben viele, aber Steve ist auch mental stark und extrem konsequent". In dieser Sportart muss man hundert Prozent Kontrolle über seinen Körper haben: "Man muss Risikobereit sein und keine Angst haben". Konzentriert sein, wie bei einem "Salto mortale". Wie die Eltern von Steve auf seine Begeisterung für Freerunning reagieren? Steve: "Anfangs waren sie skeptisch, dann haben sie gemerkt, ich weiß was ich tu. Und außerdem habe ich jetzt weniger Verletzungen als zuvor."

Berufswunsch: Fitnesstrainer

In der Parcourhalle ist er aber nicht nur aus Spaß, er ist auch als Fitnesstrainer bei "4 Elements Academy" in der Lehre. Er betreut junge und alte Fitnessgäste und wird für seine Art, mit Menschen umzugehen, sehr geschätzt.
Bei unserem Gespräch gehen wir durch den Trainingsbereich: Riesige Matten, Wände, Stangen, ein Trampolin und verschiedene Arten von Kästen stehen herum. Kein übliches Fitnessstudio also. Steve schiebt ein paar Kästen zur Seite, schwingt sich auf eine Stange und springt ab. Es ist wie eine Kaskadeurshow. Für Steve ist klar: Er will Freerunning so lange machen, wie es geht. Mitte Zwanzig ist es dann großteils vorbei. Aber er ist optimistisch: "Wenn man auf sich aufpasst, gut dehnt und richtig abrollt, gehen die Gelenke nicht so schnell kaputt."
Fotos: 4 Elements Academy

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.