Zum Gedenken an Josef Lambichler
Ein neues Marterl steht im Voldertal
Zur Erinnerung an Seelsorger Josef Lambichler hat der Katholische Arbeiterverein Hall und Umgebung kürzlich ein Marterl im Voldertal errichtet. Der Bildhauer und Künstler Siegfried Obleitner gestaltete das Relief.
VOLDERS. Der katholische Arbeiterverein Hall und Umgebung hat zur Erinnerung und zum Gedenken an den Seelsorger und Kooperator Josef Lambichler ein Marterl (Pfeiler aus Holz oder Stein mit Kruzifix oder Heiligenbild) errichtet. Der einstige Pater betreute damals die Gufl am Tulferberg und das Erholungsheim des katholischen Arbeitervereines im Voldertal. Das Erholungsheim (Mayrhütte) ist mittlerweile nicht mehr im Besitz des katholischen Arbeitervereines und ist heute dem Verfall ausgesetzt. Grund genug, für Vereinsmitglied Günter Hauser ein Marterl zu errichten. „Mir kam die Idee, nach dem ich die Hütte gefunden und ihren Zustand gesehen habe. In ein bis zwei Jahren ist die Hütte zusammengebrochen und vergessen. Darum das Marterl zur Erinnerung", so Hauser.
Zu Ehren Lambichler
Am Relief zu sehen ist Josef Lambichler mit den Kindern, im Hintergrund die Hütte mit der Kapelle. Gestaltet wurde das Relief vom Bildhauer und Künstler Siegfried Obleitner. „Ein großer Dank geht an die fleißigen Helfer, die für die Verwirklichung dieses Kleinodes beigetragen haben. Weiters möchten wir uns beim Volderer Bgm. Max Harb und beim Tulferer Bgm. Martin Wegscheider für die Zustimmung zur Errichtung dieses Marterls bedanken", so der Obmann Franz Künstner mit Kassier Günter Hauser. Das Marterl liegt genau zwischen der Gufl und dem Erholungsheim (ca. 25 Gehminuten Richtung Süden vom Parkplatz Volderwildbad). Die Einweihung wird laut Obmann Künstner voraussichtlich im Frühsommer 2022 stattfinden.
Zur Person Lambichler
Der katholische Priester Josef Lambichler war 35 Jahre als Seelsorger in Hall in Tirol tätig. Noch 60 Jahre nach seinem Tode lebt die Erinnerung an Lambichler weiter. Zwischen den beiden Weltkriegen begann der Seelsorger sein Wirken in Hall und wurde von der Pfarre für die Betreuung der Buben eingesetzt. Der Priester fand in der Familie Pletzer große Unterstützer, die die sogenannte „Pletzerwiese“ für Lambichler und seine Schützlinge zur Verfügung stellten. In dieser Zeit entstand auch das Sommerlager auf der Gufl am Tulferberg. In der NS-Zeit wurde dann die Pletzerwiese und die Gufl beschlagnahmt und das offizielle Wirken Lambichlers für die Jugend untersagt. Auch der Unterricht als Religionslehrer an der Knabenvolksschule wurde ihm verboten. Nach der Befreiung Tirols im Mai 1945 hat Lambichler wieder mit der Wiedererrichtung seines Jugendwerkes begonnen. Am 14. März 1956 ist Lambichler nach schwerer Krankheit verstorben. Sein Grab liegt in der Waldauf-Kapelle, der Pfarrkirche St. Nikolaus in Hall in Tirol.
Quellen
NeuJahr.tirol
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