„Ich muss das Feuer immer wieder finden“

Patricia Karg hat für ihre künstlerische und private Zukunft noch viele Träume und Wünsche offen.
  • Patricia Karg hat für ihre künstlerische und private Zukunft noch viele Träume und Wünsche offen.
  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Bezirksblätter: Sie haben als Künstlerin viel erreicht, sind über Tirol hinaus bekannt. Welche Wünsche hat Patricia Karg noch?
Patricia Karg: „Zuerst Wünsche an der Basis, wie Gesundheit, Familie oder Glück zu finden und zu bewahren, aber auch Zielsetzungen zu formulieren, damit man die Kraft hat, aufzustehen und etwas zu beginnen. Ich muss mein Feuer immer wieder neu entzünden, zum kreativen Prozess gehört aber auch ein Umblick. Was man kennt, muss immer wieder in Frage gestellt werden, damit man sich persönlich und künstlerisch weiterentwickeln kann.“
Sie leben von Ihrer Kunst, und das ist bekanntlich eine Sache, die der Mensch so nicht braucht. Hindert Sie das bei Ihrer Arbeit?
„Es spornt mich an. Ich sehe mir die Menschen an und frage mich, was ich anbieten kann, um in den sinnlichen Dingen zu bereichern. Und es fehlt meistens nicht viel. Mit meiner Arbeit, mit den Farben und Darstellungen kann ich die Menschen und ihre Seele berühren und sie dadurch öffnen.“
Also Kunst zur Freude der Menschen schaffen, ist Ihr Ziel?
„Ich mache nicht Kunstwerke, die dastehen oder an der Wand hängen. Es sind meine eigenen seelischen Fenster, die ich öffnen will, um mich damit hinauszufühlen. Ich höre den Menschen zu, nehme sie wahr und dann beginnt die Herausforderung, sich diesen Gefühlen zu stellen. Das Endresultat muss bewegen, sonst ist es weder für mich noch für den Auftraggeber sinnvoll.“
Ist Tirol ein gutes Pflaster für KünstlerInnen?
„Ich bin sehr dankbar, denn Tirol hat mich als Künstlerin überleben lassen. Die TirolerInnen schauen nach mir und kommen zu mir. Tirol hat Menschen, die Kultur schätzen, die schöne Dinge lieben und vielen geht es wirtschaftlich gut. Aber ich bin sehr engagiert, gehe auf die Menschen zu und auch das bringt die Menschen, zu meiner Freude dazu, ihre Lebensbereiche zu gestalten und das ist Teil meines Erfolges.“
Teil des Erfolges ist aber auch harte, körperliche Arbeit, da Sie ja auch bildhauerisch tätig sind.
„Ja, ich arbeite als Frau extrem, oft extremer als ein Mann, weil es meine Arbeit ist, die ich sehr liebe. Am schwersten ist immer der Beginn, ich muss mich zuerst hintrainieren, weil ich kein sportlicher Mensch bin. Danach macht die Arbeit große Freude, auch wenn sie noch so schwer ist. Ohne Freude gelingt es nicht."
Das braucht aber auch große Disziplin?
„Ja und natürlich Mut. Mut sich hinzustellen, sich der Kritik zu stellen und das Werk zu vollenden. Ohne Mut ist Kunst nicht möglich. Mut und Disziplin gehören zusammen, um etwas zu bewegen und sichtbar zu machen."
Eines Ihrer Lieblingswerke heißt „Verführung“. Wozu wollen Sie als Künstlerin die Menschen verführen?
„Jede künstlerische Tätigkeit hat etwas mit Zauber und Verführung zu tun. Aber Verführen heißt auch führen und ich führe die Menschen in meine bunte, verzauberte Welt.“
Und wie lange werden Sie uns als Künstlerin noch verführen?
„Ich habe noch viele Ideen und je älter ich werde, umso vielschichtiger und tiefgründiger werde ich. Meine kreative Quelle ist nicht erschöpft, aber ich achte auch auf meine Lebensqualität. Trotzdem stehe ich täglich in meinem Atelier – immer noch mit Freude.“

Zur Person

Patricia Karg, geboren 1961, wohnt mit ihrem Lebensgefährten und zwei Töchtern (13, 16) in Thaur
• 1976 bis 1980: Fachschule für Holz- und Steinbildhauerei an der HTL in Innsbruck
• 1980 bis 1987: Studium der Bildhauerei an der Münchner Akademie der Bildenden Künste und Meisterschülerin von Hans Ladner
• seit 1987: freischaffende Künst-lerin
• Bildhauerisch arbeitet sie mit Holz, Stein, Kunststein, Bronzeguss, Eisen und Glas
• bevorzugte Techniken sind Acryl, Öl, Aquarell und Grafik
• 2010 „Ausapern" – Bildhauerei Malerei Grafik. Monografie und Bildband, nummeriert und handsigniert, erschienen bei Tyrolia
• Ihr künstlerisches Motto: „Durch meine Arbeit möchte ich den Geist der Menschen erbauen und weiten. Meine Werke sollen Nahrung für die Seele sein.“

Wordrap

Farben sind für Sie?
Ein Leuchten
Lieblingsmaler?
Der Pinsel von mir
Musik beim Malen?
sehr wichtig, Klassik, Filmmusik
Urlaubsregion
Wunschkonzert
Kochen ist für Sie?
Chaosbaustelle
Thaur
ein vielfältiges Dorf

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