Vier Frauen und ein Todesfall und eine Bürgermeisterin und ein Pfarrer

Brigitte Jaufenthaler und Markus Linder sind in der österreichischen Erfolgsserie mit dabei.
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"Klappe, Film ab"! Die beliebte Serie "Vier Frauen und ein Todesfall" startet mit acht neuen Fällen, die in diesen Wochen an jedem Dienstagabend zu sehen sind. Mit dabei sind u.a. auch wieder Brigitte Jaufenthaler als Bürgermeisterin Mitzi Nothdurfter und Markus Linder als Pfarrer Anton Prinz. Wir baten beide anlässlich des Starts zur 6. und 7. Staffel zum Interview:

Bezirksblätter: Frau Jaufenthaler, in einer ORF-Radioserie wurden Sie als glücksbegabte, lebensbejahende Frau mit großen Herzen beschrieben ...
Markus Linder: .. was ich sofort unterschreiben würde ...
Brigitte Jaufenthaler: ... das ist sehr nett, und ja, ich habe viel Glück gehabt.

BB: Sie haben aber auch offenbart, einen "besonderen Spleen" zu haben?
Jaufenthaler: Richtig – ich sammle alle Schrauben und Beilagscheiben, die ich finde!

BB: Dürfen wir um eine nähere Erklärung bitten?
Jaufenthaler: Ich habe meinen Vater, der Installateur war, oft begleitet – es war sozusagen mein Ferialjob – und bin auch eine begeisterte Heimwerkerin. Wenn man etwas reparieren will, fehlen oft gerade die passenden Schrauben und Beilagscheiben. Da ist es gut, wenn man eine große Auswahl zur Hand hat!

BB: Herr Linder, was ist ihr "Spleen"?
Linder: Auf meinem Schreibtisch liegen stets ein roter, ein grüner und ein blauer Stift schön parallel nebeneinander. Damit sorge ich für die jeweiligen Einträge in meinem Timeplaner. Liegen die Stifte nicht dort, gerät meine Ordnung mächtig ins Wanken!
Jaufenthaler: Künstler leben oft im Chaos, darum muss in vielen anderen Bereichen Ordnung herrschen!

BB: Frau Jaufenthaler, sie spielen in der Serie die Bürgermeisterin – wäre das etwas, was Sie auch im realen Leben interessieren könnte?
Jaufenthaler: Nein, dazu bin ich zu untalentiert in Sachen Politik. Genau genommen bin ich zu ehrlich – und ich weiß nicht, ob ich das so sagen kann ... mir liegt das Herz sozusagen zu sehr auf der Zunge!

BB: Pfarrer Anton "Little" Prinz – wäre der Dienst in der Kirche für Markus Linder eine Alternative?
Linder: Ich fühle mich ausgesprochen wohl in "meiner Kirche". Wenn ich vor den Gläubigen stehe und "Der Herr sei mit Euch" sagen darf, dann bin das ich. Diese Gewänder, der Don-Camillo-Hut bei den Begräbnissen – das hat etwas Repräsentatives..

BB: Braucht die Kirche mehr Musik?
Linder: Unbedingt – vor allem die Elemente des Gospels!

BB: Ohne von der Serie zuviel verraten zu wollen: Spielt es in ihren Serienbegegnungen künftig "Bürgermeisterin Mitzi und Don Camillo"?
Jaufenthaler: Nein – obwohl die erste Begegnung in dieser Serie (in einer bereits gesendeten früheren Folge) zwischen uns beiden ja sehr turbulent verlaufen ist ...
Linder: ... mit einem Ringkampf und einer Pistole und so weiter – eine herrliche Szene! Mittlerweile kommen wir aber sehr gut miteinander aus – im Film und auch privat!
Jaufenthaler: Ich kenne Markus ja schon sehr lange, und ich habe mich sehr gefreut, als er in die Serie eingestiegen ist. Es sind aber auch viele weitere Tiroler Bestandteil dieser Serie. Harald Schrott aus Mutters und Gail Anderson aus Flaurling wie wir als Teil der fixen Besetzung und Julia Gschnitzer, Pepi Griesser, Johann Nicolussi und Rainer Egger in Gastrollen. Auch Drehbuchautor Uli Bree lebt in Tirol, und man sollte auch nicht vergessen, dass die Serie ja eigentlich ihren Ursprung in Götzens und damit in Tirol hat.
Linder: Stimmt – die Idee zur Serie stammt von Wolf Haas und von Annemarie Mitterhofer, die aus Götzens stammt. Dort hat es tatsächlich vier Frauen gegeben, die sich immer, wenn das Totenglöcklein geläutet hat, sofort getroffen und das Leben des Verstorbenen besprochen haben. Eine dieser Frauen war sehr resolut und lieferte sozusagen die Vorlage für die Figur der "Julie Zirbner", die von Adele Neuhauser so großartig gespielt wird.

BB: Was macht diese Serie so erfolgreich?
Jaufenthaler: Ich glaube, man spürt, dass hier eine große Schauspielgemeinschaft zusammengewachsen ist. Es gibt keinen Neid, man sitzt oft auch im Hotel zusammen, bespricht sich, schimpft sich auch mal aus und nennt gewisse Dinge beim Namen. Außerdem gibt es etwas, das über die reine Satire hinausgeht, etwas Revoltierendes, ein gewisses Anderssein, das thematisiert und in vielen kleinen Nuancen beschrieben wird.
Linder: Die Gastschauspieler sagen immer wieder, dass sie eine solche Freude mit den Drehbüchern haben. Der Stoff geht weit über eine reine Blödelei hinaus, und nicht nur die Hauptfiguren, sondern auch die Nebendarsteller werden in ihrer Entwicklung schön gezeichnet.
Jaufenthaler: Die Autoren Uli Bree und Rupert Henning haben diese Nebenfiguren gestrafft, sie kennen die kleinen Ticks, die einem auch im wahren Leben so oft begegnen. Wir fühlen uns alle sehr wohl in dieser Serie, und dass spürt wohl auch das Publikum.

BB: Wie viele Details dürfen wir vorab noch von der neuen Staffel erfahren?
Linder: Es wird spektakulär, turbulent, dramatisch, humorvoll ..
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Jaufenthaler: ... und man kann vielleicht auch noch verraten, dass es zum Unterschied zu den vorigen Staffeln diesmal acht zusammenhängende Folgen gibt. Ansonsten kann man nur eines sagen: Unbedingt einschalten und selbst schauen!

BB: Frau Jaufenthaler, Sie haben bereits in unglaublich vielen, erfolgreichen Filmen und Serien mitgespielt. Werden Sie auf bestimmte Rollen immer wieder angesprochen?
Jaufenthaler: Eigentlich nur auf eine – nämlich auf die Rolle der Anna vom Rotterhof in der Piefke-Saga. Dieser Vierteiler hat Kult-Charakter und man kann heute sagen, dass damals fast schon hellseherische Fähigkeiten entfaltet wurden. Alles, was Rang und Namen hatte, war in dieser Serie dabei. Es war meine erste Rolle vor der Kamera – dabei bin ich nur durch Zufall dazugekommen. Ich stand damals im "Faust" mit Gerhard Riedmann auf der Bühne. Eine Freundin von mir hörte vom Casting zur Serie und hat ein Foto geschickt, auf dem ich im Hintergrund zu sehen war. Die Verantwortlichen haben spontan entschieden, dass ich die "ideale Anna" sein würde. Ich war zu diesem Zeitpunkt bereits in Urlaub, musste sofort kommen und wurde genommen. Es war wohl eine "optische Entscheidung", aber dieser Vertrauensvorschuss hat mich sehr gefreut. Ebenso, dass viele Kollegen wie Josef Kuderna später der Meinung waren, dass die richtige Wahl getroffen wurde.

BB: War diese Rolle das Sprungbrett für Ihre Karriere?
Jaufenthaler: Ich habe nie eine Karriere angestrebt. Ich bin bekannt, aber nicht berühmt. Wer berühmt ist, muss einen hohen Preis zahlen. So, wie es gekommen ist, ist es gut.

BB: Herr Linder, erwartet man von Ihnen immer einen krachenden Witz, wenn Sie erscheinen?
Linder: Ja, das kommt vor – allerdings kann ich keine Witze erzählen, das liegt mir nicht so. Ich kann aber schon behaupten, meistens gut gelaunt zu sein. Ich bin kein Grantler, wenn ich nicht auf der Bühne stehe – so etwas wird ja vielen Kabarettisten nachgesagt und es wird wohl auch so sein. Aber nicht bei mir!

BB: Worauf dürfen wir uns in Zukunft von Ihnen freuen?
Jaufenthaler: Ich probe derzeit gerade für "Antonius und Cleopatra" im Innsbrucker Kellertheater, wo ich ebenso wie in Südtirol auf der Bühne stehen werde. Ich halte es so wie immer: Im Winter spiele ich Theater, im Sommer widme ich mich den Dreharbeiten.
Linder: Es ist meine bislang erste und einzige Filmrolle, und ich bin sehr stolz darauf, hier ein weiteres Standbein zu haben. Selbstverständlich bin ich jetzt nach dem Ende der Dreharbeiten wieder verstärkt mit meinem aktuellen Kabarett-Programm "Tasta-Tour" unterwegs.
BB: ... und sind weiter bemüht, in Axams vom Zuagroasten zum Einheimischen zu werden ...
Linder (lacht): .... woran ich hart arbeite und sagen kann, bereits einige Fortschritte erzielt zu haben!

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