„Die neuen Kabinen sind zu teuer“

Sportplatz Sistrans

Das neue Kabinengebäude in Sistrans wird wohl etwas teurer als ursprünglich projektiert. „Der teure Neubau gefährdet andere Projekte wie die Nachmittagsbetreuung der Schüler“, befürchtet GR Christine Baur. „Unsinn“, kontert Bgm. Josef Kofler, „wir können uns beides leisten“.

SISTRANS (sf). Am Sonntag, 20. Juni, fand die Eröffnung und Segnung des neuen Kabinengebäudes am Fußballplatz in Sistrans statt. „Die Kosten für dieses Gebäude betragen rund 680.000 Euro“, schätzt GR Christine Baur. „Damit wurde die im Gemeinderat – gegen zwei Stimmen der GRÜNEN Liste Sistrans – beschlossene Summe um rund 15 % überschritten. Dies war dem Bürgermeister zwar schon vor der Gemeinderatswahl bekannt, allerdings wurde der Gemeinderat erst nach dem 14. März davon in Kenntnis gesetzt“, kritisiert Baur. „Das Projekt Kabinengebäude ist noch nicht fertig abgerechnet“, erklärt dazu Bgm. Kofler. „Bei einer Sitzung mit den Architekten im Jänner zeichnete sich ab, dass einige Teilaufträge, die noch nicht vergeben waren, teurer kommen werden als geplant. Ich habe aber keinen Anlass gesehen, in der letzten Sitzung vor der Wahl den Gemeinderat darüber zu informieren, weil das nur Schätzungen waren.

GR Christine Baur befürchtet, dass das Geld jetzt an anderer Stelle fehlt: „Ich freue mich über das Angebot für Kinder und Jugendliche durch den Sportverein. Was mir abgeht, ist die Gerechtigkeit bei der Verteilung öffentlicher Gelder. Gerade die Betreuung der Sistranser Volksschulkinder am Nachmittag ist für das Schuljahr 2010/11 noch immer nicht sichergestellt. Und auch nicht alle Vereine in Sistrans können mit derartigen Summen unterstützt werden.“

Schüler sollen auf jeden Fall auch am Nachmittag betreut werden
„Eine Nachmittagsbetreuung kommt nur zustande, wenn sich mindestens sieben Kinder pro Tag angemeldet haben. Das ist gesetzlich so vorgeschrieben. Wenn wir die Zahl nicht erreichen, wird die Gemeinde Sistrans einen Hort organisieren“, weist Kofler den Vorwurf zurück, sich zu wenig um das Thema Nachmittagsbetreuung zu kümmern. Die Entscheidung, wie die Betreuung organisiert wird, fällt vermutlich schon diese Woche.

Gerechtigkeit für Grüne wichtig
Christine Baur, ist seit 1998 Regionalanwältin für die Gleichbehandlung von Frauen und Männer in der Arbeitswelt, Gleichberechtigung ist eines ihrer zentralen politischen Anliegen. „Die Gemeinderätin Baur war immer gegen Investitionen am Fußballplatz, weil viel mehr Burschen als Mädchen Fußball spielen“, erinnert sich Kofler. „Ich lasse mir die Investitionen in unsere Sportanlagen aber nicht schlecht reden.“

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