30. Osterfestival Tirol – über.leben

Dance On Ensemble | Foto: Tuch
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HALL/INNSBRUCK. Bereits die Eröffnung der Jubiläumsausgabe (17. März) ist ein Abend voller Spannungen und Gegensätze. René Jacobs und das belgische B’Rock Orchestra erforschen die Klangwelt der Schubert-Symphonien, der erste und einzige Abend in Österreich dieses neuen Zyklus. Die existentielle Kraft der Musik von Dmitri Schostakowitsch, der einen Großteil seines Lebens in Angst verbrachte, lässt der russische Pianist Alexander Melnikov (28. März) erahnen. Einer der Bachspezialisten und Pioniere der Alten Musik, Philippe Herreweghe, macht mit seinem Collegium Vocale Gent die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach erfahrbar (30. März, Karfreitag).

Mit österreichischen Erstaufführungen beleuchten Tanz und Performance auf unterschiedlichste Weise das Leben sowie die verschiedenen Arten abseits der Norm zu überleben. Helena Waldmann stellt in Gute Pässe Schlechte Pässe (26. März) Kulturen, Menschen und (Tanz-)Sprachen gegenüber, spielt mit ihnen und vermischt sie. Auf Identitätssuche geht das italienische Kollektiv Motus mit seinem Stück MDLSX (31. März, Karsamstag). Die italienische Performance-Ikone Silvia Calderoni sprengt hier die Grenzen von Nationalität und Körper mit einer Hymne an die Freiheit.

Mit zwei ganz unterschiedlichen Stücken stellt sich das Dance On Ensemble zum ersten Mal in Tirol vor. Zu den Mitgliedern gehören sehr erfahrene, bekannte internationale Tänzer, Performer sowie Choreographen der Generation 40+. 7 Dialogues sind sieben individuelle, teils sehr amüsante Porträts, die gemeinsam mit den herausragenden Künstlern wie Tim Etchells von Forced Entertainment oder dem Performance „enfant terrible“ Ivo Dimchev erarbeitet wurden.
Das zweite Werk des Abends, Man Made, vereint die Tänzer in einem poetischen und teils tranceartigen Zusammenspiel.

Den glänzenden, lebensfrohen und bewegten Endpunkt des Festivals – mit Steve Reichs Music for 18 Musicians – bilden die 11 Tänzer Anne Teresa De Keersmaekers in Rain (1. April, Ostersonntag).

In Neue Musik entführt das mit unserem Festival seit langem vertraute ensemble recherche (21. März) durch die Welt des Tiroler Komponisten Johannes Maria Staud (erstmals im OFT) sowie seiner Kolleginnen Younghi Pagh-Paan, Milica Djordjević und Lisa Streich. Ein besonderes Universum eröffnet sich in Wolfgang Rihms Et Lux (23. März). Eine Art modernes Requiem, in der die Musik zwischen dem Mittelalter und unserer Gegenwart schwebt. Das für Alte Musik international renommierte Huelgas Ensemble (8 Stimmen) und das Minguet Quartett bringen die Schönheit der Musik Rihms zum Klingen.

Vervollständigt wird das Jubiläumsprogramm durch Filme wie: Ikiru von Akira Kurosawa (20. März), in dem er auf die Suche nach dem Sinn des Lebens geht; Michael Hanekes Amour (22. März) erzählt von der Vergänglichkeit des Lebens und von Hilflosigkeit. In der Theologie gibt es ein Gespräch mit Wolfgang Palaver über die Versuche und Bedeutungen des Überlebens (29. März, Gründonnerstag).

Im Vorfeld des Osterfestival Tirol führen 40 Orte mit Musik, Text und Aktionen (Aschermittwoch, 14. Februar bis 31. März) durch die Fastenzeit. Junge Tiroler Musiker spielen Werke unterschiedlicher Epochen – eine Form von Inseln der Stille, des Innehaltens, in der sonst so getriebenen Zeit. Eine halbe Stunde freudiger Sinnlichkeit schenkt uns wieder die „Königin der Instrumente“: 5 x OrgelSPIEL (jeden Samstag, 24. Februar bis 24. März). Fünf junge, in Tirol lebende Organisten versetzen mit Musik vom 17. Jahrhundert bis in unsere Zeit die Räume der Haller Pfarrkirche und uns in Bewegung.

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