Pubertät - Loslassen und Halt geben

Am Mittwoch, dem 19. 5. konnte Mag. Hannes Berger im Rahmen der Vortragsreihe "Dialog macht stark" einen international bekannten Buchautor in der HLW Hermagor begrüßen. Mit Unterstützung des katholischen Bildungswerks unter Ingrid Sommer und des Elternvereins referierte der Familien- und Kommunikationsberater Dr. Jan - Uwe Rogge, dessen Bücher bereits in 16 Sprachen übersetzt wurden, zum Thema Pubertät. Über 100 interessierten Zuhörern wurde dabei ein Kabarettabend mit wirklicher Tiefe geboten, der in passender Weise Humor und Ernsthaftigkeit miteinander verknüpfte. Im Anschluss daran ermöglichte es die Buchhandlung Eder, die Bücher des Vortragenden gleich zu erwerben und signieren zu lassen.

"Eltern Pubertierender sehen so aus wie Sie: nicht mehr ganz jung, gefaltet, mit den Nerven am Ende. Ich frage mich ernsthaft, ob ich bei Ihnen Kind sein möchte." Schon dieser nicht sehr schmeichelhafte Einstieg in seinen Vortrag führte zu einer Hauptaussage des Referenten: Lachen, lachen, lachen. Dies taten Eltern und Lehrer schließlich den ganzen Abend, einige wischten sich sogar Lachtränen aus den Augenwinkeln.

Ausgehend von den drei Pubertäten, dem Trotzalter zwischen zwei und fünf Jahren, der "eigentlichen" Pubertät zwischen zwölf und 15 und der "dritten Pubertät" zwischen 35 und 50, erläuterte Dr. Rogge die Grundgedanken dieser schwierigen Zeit anhand zahlreicher Geschichten aus seinem Erfahrungsschatz. Humoristisch bezeichnete er diese Phase im Leben eines Jugendlichen als "Fegefeuer auf Erden", das bei jedem Pubertierenden anders verlaufe. Spannend dabei war der Vergleich mit dem Tierreich. Mit Ausnahme des Hummers durchleben Tiere keine Pubertät. Der Hummer jedoch wirft beim Wachsen seinen Panzer ab, wird "dünnhäutig" und verschwindet zum Schutz in dunklen stickigen Höhlen, aus denen er erst nach drei bis zwölf Jahren wieder auftaucht. Auch Jugendliche verschwinden in der Höhle Kinderzimmer, sind beleidigt, wenn man nach ihnen sieht, aber auch, wenn man sich zu wenig um sie kümmert. Man kann es Pubertierenden folglich nie recht machen, denn sie finden Eltern in dieser Zeit einfach nur peinlich.
Frauen und Männer nehmen sich in jüngeren Jahren vor, nie zu werden wie deren Eltern. Es ist laut Jan-Uwe Rogge aber in erster Linie wichtig, Wurzeln für die Kinder zu bieten. Jugendliche wollen keine "forever-young-Mütter und Väter", sie hängen in dieser Zeit vielmehr an der Großeltern-Generation, die gelebtes Leben repräsentiert. So hat der Opa zum Beispiel trotz eines wiederholten Schuljahrs bewiesen, dass er lebensfähig ist und Oma hat auch erst beim dritten Mann den Richtigen kennen gelernt.
Pubertierende brauchen in dieser Zeit Mutter und Vater, egal, ob dieser zu Hause oder getrennt lebt. Auch der Erziehungsmethode des Vaters muss eine Chance gegeben werden. Probleme gibt es dabei jedoch beim "Kumpeltyp", beim "Wischi-waschi-Typ", der keine Grenzen setzt und beim "General-Typ", der tagsüber an der beruflichen Front ist und zu Hause die Mutter als Feldwebel beschäftigt.
Ein weiterer wesentlicher Punkt dieser Zeit sind schulischen Probleme. Bildung ist aber mehr als Wissen und die größten Schwierigkeiten, die sich in der Pubertät ergeben, sind körperbezogen: Essstörungen, Ritzen, Koma-Saufen.... Daher sollte stets das ganzheitliche Kind im Mittelpunkt stehen.
Eine tolle Generation wächst heran, eine Generation, die anders ist als ihre Eltern, weniger angepasst und nach dem Warum fragt. Man kann sich auf die Pubertät jedoch nicht vorbereiten. Sie gleicht einer Reise, deren wichtigster Reisebegleiter das Glück ist. Es geht nicht immer so, wie man es gerne möchte, aber das Entscheidende ist die Dankbarkeit dafür, dass man sein Kind hat!

Eine ausführliche Zusammenfassung des Vortrags finden Sie auf der Homepage der HLW Hermagor www.hlw-he.at unter dem Link Projekte - Dialog macht stark.

(Foto von links nach rechts: Ingrid Sommer, Referent Dr. Jan-Uwe Rogge, Christine Stattmann, Initiator der Vortragsreihe Mag. Hannes Berger, Andrea Unterguggenberger, Maria Enzi, Teresa Berger und PR-Verantwortliche der HLW Mag. Jana Schumi)

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