Ahnenforschung
Den Ahnen auf der Spur
"Familia Austria" ist Österreichs größter Verein, der sich mit Ahnenforschung beschäftigt.
HERNALS. Was wissen Sie eigentlich über Ihre Vorfahren? Was hat ihr Ur-Urgroßvater gemacht? Wo war der Uronkel zuhause oder wann hat die Urgroßtante geheiratet? Es gibt vieles herauszufinden. Denn mit den eigenen Ahnen beschäftigen sich die Wenigsten.
Bei den Mitgliedern von "Familia Austria" ist das anders. Der Hernalser Verein mit Sitz in der Ortliebgasse 3 ist Österreichs größter zur Ahnen- und Familienforschung auf dem Gebiet der alten Habsburgermonarchie. Sein Spektrum reicht von der Geschichte der Geografie über die Onomastik, was für Namenskunde steht, bis zu Spezialbereichen wie der Heraldik, also der Wappenkunde, und der Sphragistik, der Siegelkunde.
Millionen schon erfasst
"Einmal angefangen, kann man damit nicht mehr aufhören. Ahnenforschung ist wie eine Sucht", sagt die leitende Mitarbeiterin Claudia Weck, die sich im Laufe der Zeit auf die Forschung zum Namen "Müller" in Westböhmen spezialisiert hat. Viele der mittlerweile 825 Mitglieder betreiben schon seit vielen Jahren Ahnenforschung.
Den Verein "Familia Austria" gibt es allerdings erst seit 2008. Startschuss dafür war, als im Dezember 2007 die Kleine Zeitung (Wiener Diarium) alle angeführten Verstorbenen im Zeitraum von 1703 bis 1884 auf "ANNO", dem digitalen Zeitungs- und Zeitschriftenlesesaal der Österreichischen Nationalbibliothek, zugänglich gemacht hat. "Wir wollten das in einer Datenbank festhalten", erzählt Vereins-präsident Günter Ofner. Also schlossen sich 113 Ahnenforscher, die zu diesem Zeitpunkt über Mailinglisten Kontakt hielten, zusammen und gründeten den Verein "Familia Austria".
Monatliches Treffen
Über zwei Millionen Menschen hat der Verein seither in seiner Datenbank erfasst – und es sollen noch viele weitere folgen. "Ahnen- und Familienforschung braucht viel Geduld und Zeit", betont Günter Ofner. Aus Erfahrung kann er sagen, dass es mehrere Jahre dauert, einen Familienstammbaum zu erstellen. "Vieles ist nämlich Erfahrungssache. Man muss bei einigen alten Dokumenten wissen, wie man sie liest. Tschechisch, Ungarisch oder andere Schreibweisen sind für ältere Jahrhunderte doch recht üblich", weiß Vereinsbeirätin Ursula Faustmann.
Bei ihren monatlichen Forschertreffen an jedem zweiten Montag des Monats ab 17 Uhr bietet "Familia Austria" daher auch für Nicht-Mitglieder Beratungen und Lesehilfen an. "Wichtig ist nur, dass man alle Dokumente, die man hat, auch mitbringt", sagt Präsident Ofner. Das nächste Treffen in der Ortliebgasse 3 findet am 13. Mai statt.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.