Hernals-Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer
"Die Corona-Krise wird einiges ändern"
Die bz hat sich mit Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) per Telefon über die Situation in Hernals unterhalten.
Wie ist die Situation im Amtshaus Hernals?
ILSE PFEFFER: Wir sind nur mit der halben Mannschaft am Start. Der Parteienverkehr ist eingeschränkt bzw. teilweise unterbunden – alles zum Schutz der Bevölkerung. Wenn jemand anruft (01/400 01 71 11) oder eine E-Mail (post@bv17.wien.gv.at) schreibt, kümmern wir uns so schnell wie möglich um die jeweiligen Anliegen.
Wie sieht Ihr Tagesablauf aus?
Mein Tag ist eine Mischung aus Büroalltag und Homeoffice. Ich mache natürlich keine Außentermine mit der Bevölkerung, aber man muss die Kommunikation gewährleisten.
Wie nehmen Sie die Situation im Bezirk wahr?
Mit gemischten Gefühlen. Viele halten sich an die Vorgaben, aber andere auch wieder nicht. In den Parks ist oft reger Betrieb. Das ist aber nicht das Ziel. Frische Luft ist gut, aber man soll Abstand halten. Das ist zu jedermanns Schutz.
Wie steht es aktuell um die Versorgung?
Die Betreuungsdienste funktionieren. Viele junge Leute versuchen, Telefonkontakte zu den Älteren aufrechtzuhalten – nicht nur, um für sie einzukaufen, sondern auch, um einfach nur miteinander zu sprechen. Einzelne Betriebe haben auf Zustellung umgestellt und bieten gute Serviceleistungen an. Auch das Göttlicher Heiland Krankenhaus ist in das Krisenmanagement der Stadt eingebunden. Hernals ist gut gerüstet. Darauf können die Menschen bauen.
Kann man schon jetzt Schlüsse aus der Corona-Krise ziehen?
Ich denke, dass einiges davon bleiben wird. Das Geschäftsleben wird eine Veränderung erfahren. Man wird überlegen, ob man wirklich für jede Besprechung ins Flugzeug steigen muss. Auch im E-Learning-Bereich wird sich etwas ändern.
Wie bewerten Sie das Krisenmanagement allgemein?
Grundsätzlich muss man zufrieden sein. Für meinen Geschmack müsste es eine Bundeskoordinationsstelle für Schließungen und Quarantäne-Entscheidungen geben. So könnte man darauf vertrauen, dass es überall gleich funktioniert. Jetzt ist es erst einmal wichtig, dass man sich daran hält, wenn es Erlässe gibt. Die Experten wissen, worum es geht, und die Entscheidungen sind sicher wohlüberlegt.
Interview: Michael J. Payer
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