Eine Frage der Finanzierung
Neue U5 soll bis zur S45-Station Hernals verlängert werden
Die U-Bahn-Linie U5 soll mit der Vorortelinie S45 verbunden werden. Der Bund soll das mitfinanzieren.
HERNALS. Als erste vollautomatisierte U-Bahn in Österreich soll die neue U5 ab 2025 vom Karlsplatz bis zum Frankhplatz unterwegs sein. Über den Gürtel hinaus soll es zwei Jahre später gehen. Endstation: Elterleinplatz.
Ebendiese Planung wurde im Wiener Gemeinderat diskutiert. ÖVP-Mandatar Manfred Juraczka plädierte in der Fragestunde für eine Verlängerung, um die U5 an die S45-Station Hernals anzubinden – für die Hernalser Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) eine verspätete Forderung: "Die ÖVP hinkt mit dem Vorschlag zur Verlängerung hintennach. In der Bezirksvertretung gibt es dazu schon seit Längerem den einhelligen Wunsch und Einigkeit über alle Fraktionen hinweg, die Vorortelinie mit der neuen U-Bahn-Linie zu verbinden."
Seitens des Bezirks wurde schon vor vier Jahren mit Anträgen und Resolutionen dafür plädiert. Ebenso wurden bereits Probebohrungen durchgeführt. Den jüngsten Antrag für eine Anbindung der U5 an die S45 gab es in der Sitzung vom September 2019. Dieser wurde einstimmig angenommen.
Ulli Sima (SPÖ) ist die zuständige Öffi-Stadträtin und befürwortet eine Weiterführung der türkisen Linie: "Ich kann mir grundsätzlich vorstellen, das zu unterstützen." Als Voraussetzung dafür nennt Sima die Co-Finanzierung durch den Bund. Bereits im November 2019 schrieb sie in ihrer Antwort auf den Antrag aus Hernals, "dass bereits alle Vorkehrungen getroffen werden, um eine Verlängerung mit den Stationen Wattgasse und Hernals S-Bahn möglich zu machen".
Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) hingegen antwortete, "dass die Verlängerung der U5 zur Vorortelinie derzeit aus gesamtstädtischen Überlegungen heraus untergeordnete Priorität" habe.
Das aktuelle Bekenntnis von Sima stößt auch bei der FPÖ auf Zustimmung. "Endlich setzt sich auch bei der Wiener SPÖ die Vernunft in dieser Sache durch", freut sich die Hernalser FPÖ-Bezirksparteiobfrau und Stadträtin Ulrike Nittmann. Die ursprüngliche Lösung mit der Endstation Elterleinplatz kommentiert Nittmann so: "Wenn man den Bürgern das Umsteigen auf die Öffis schmackhaft machen möchte, wäre das die denkbar dümmste Lösung." Bezirksvorsteherin Pfeffer hat eine weitere Forderung: "Auch bei einer Verlängerung der U5 soll die Straßenbahn-Linie 43 jedenfalls erhalten bleiben."
Kostenfrage
Die Kosten für den U-Bahn-Bau werden jeweils zur Hälfte von der Stadt Wien und dem Bund getragen. Eine Verlängerung der U5 ist für Ulli Sima daher einfach umzusetzen: "Wenn wir dafür die Zusage bekommen, sind wir im Geschäft."
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