Hernals, Währing, Döbling
Nur die Öffis bleiben in den Außenbezirken picken
Die Gedanken des BezirksZeitung-Redakteurs Johannes Reiterits zu den aktuellen Vorgängen rund um die Öffis in Hernals, Währing und Döbling – gerade unter den Klebe-Protesten für den Klimaschutz.
WIEN/HERNALS/WÄHRING/DÖBLING. Die zweite Jännerwoche war die Woche der Anklebeaktionen in ganz Wien, auch auf der Gymnasiumstraße. Wo man auch mit dem Auto in die Arbeit fuhr, die Chance war groß, plötzlich vor jungen Menschen mit orangen Warnwesten zu stehen, die den Zebrastreifen besetzen. Was natürlich zu Ärger führt – ob das der Sache dienlich ist? Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) formulierte es treffend – und es kommt nicht oft vor, dass ich im Kommentar einen Politiker zitiere. Es brauche ausgestreckte Hände für die gesamte Bevölkerung, und "eine Hand, die festklebt, kann nicht ausgestreckt werden". Mehr dazu unten.
Während die Protestierenden per Superkleber den Umstieg auf die Öffis fordern, bleiben in Hernals, Währing und Döbling einzig diese Verkehrsmittel picken. Wie wir bereits berichteten, gibt für Bim und Bus deutlich längere Intervalle bis in den Herbst. Personalmangel, Pensionierungen und Krankenstände veranlassen dazu, bleibt zu hoffen, dass die Wiener Linien dieses Problem bald in den Griff bekommen.
Da wirkt diese Information der ÖBB dazu fast wie ein Schildbürgerstreich: Pünktlich zur Ausdehnung der Intervalle der Wiener Linien in dem Gebiet werkelt die ÖBB entlang der S45-Strecke im Sommer, ein Ersatzverkehr ist derzeit nicht geplant. Dringende Wartungs- und Sanierungsarbeiten an der Strecke sind vonnöten, man möchte jedenfalls "die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie möglich halten", teilt man auf unsere Nachfrage mit.
Jetzt sind die Bezirke Hernals, Währing und Döbling – übrigens, alle drei haben Bezirksvorsteher mit unterschiedlicher Couleur, nämlich Rot, Grün und Schwarz – beim Öffi-Ausbau am "Rand von Wien" schon einiges an Ablehnung gewöhnt. Nun kommt auch noch eine deutliche Verschlechterung der gegebenen Lebensadern in den Bezirken hinzu. Was soll der klimabewusste Bürger also jetzt machen?
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