Verkehrskonzept
Grüne wollen verkehrberuhigte Inseln für Hernals
Das Forschungsprojekt Superbe zeigte im Februar in Hernals eine mögliche Neuausrichtung der Verkehrsprioritäten auf (die bz hat berichtet). Die Grünen wollen das in Barcelona bewährte Konzept der "Superblocks" aufgreifen und auf den gesamten Bezirk ausweiten.
HERNALS. Das räumliche Organisationsprinzip der "Superblocks" ist in Städten wie etwa Barcelona bereits Realität. Das Prinzip besteht darin, stadtplanerische Werkzeuge anzuwenden, um Straßenräume als Wohnumfelder mit hoher Lebensqualität zu gestalten.
Die Idee: Der Durchzugs- und Ausweichverkehr wird durch angepasste Wegführungen konsequent aus dem Wohngebiet verbannt und stattdessen auf Hauptstraßen konzentriert. Dadurch sollen die Lebensqualität und die Verkehrssicherheit im Wohnumfeld steigen.
"Die Umsetzung wäre mit sofortiger Wirkung und fast zum Nullkostentarif machbar", wollen die Grünen Hernals wissen. "Die Anrainer könnten mit ihren Autos weiterhin zu ihren Häusern fahren, aber der Durchzugsverkehr wäre ausgesperrt", erklärt der Forscher und Stadtplaner Florian Lorenz. Laut dem Konzept der Grünen sollen keine Stellplätze gestrichen werden, lediglich der Durchzugs- und der Ausweichverkehr sollen unterbunden werden. "Die Zufahrt zu allen Adressen bleibt selbstverständlich gewahrt. Auch Stellplätze bleiben bestehen. Durch das Wohngebiet fahren, um Wege abzukürzen, geht aber nicht mehr", geben die Grünen Entwarnung.
Acht Inseln, ein Archipel
Geht es nach den Hernalser Grünen, soll das bewährte Barcelona-Modell umfassend angewandt und das gesamte Bezirksgebiet auf diese Weise konsequent verkehrsberuhigt werden. Acht verkehrsberuhigte "Inseln", davon sieben in dicht bebauten Gebieten, sollen so geschaffen werden. Hernals könnte dadurch zu einem "Archipel" (siehe Bild) wachsen.
"Die Vorzüge unseres Konzeptes sind, dass es binnen weniger Wochen umsetzbar ist und nahezu nichts kostet, da keine baulichen Veränderungen dafür vorgenommen werden müssen. Sollten sich nicht vorhergesehene Beeinträchtigungen ergeben, kann man umgehend reagieren und alternative Lösungen finden", sagt Grünen-Klubobfrau Karin Prauhart und führt weiter aus: "Genau so stellen wir uns Bezirksentwicklung im Jahr 2020 vor: kosteneffizient, wirkungsvoll, lernfähig und nachhaltig. Es braucht mehr Mut zu kreativer Gestaltung und den politischen Willen, etwas zum Positiven zu verändern."
SCHREIBEN SIE UNS:
Macht das Konzept der Superblocks Sinn? Ist die Idee der Grünen auf Hernals umsetzbar? Ihre Meinung an: hernals.red@bezirkszeitung.at
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