SV Arminen Wien
Eine Hockeyhalle stört die Hernalser Kleingarten-Idylle
Der Hockeyverein SV Arminen will eine Halle bauen. Angrenzende Kleingarten-Bewohner kritisieren das Projekt.
WIEN/HERNALS. Was der SK Rapid Wien beim Fußball ist, das sind die Arminen im österreichischen Hockeysport, nämlich Rekordmeister. Der Verein verfolgt seit 2018 das selbsternannte "Jahrhundertprojekt Halle". Im Waldstadion soll auf jetzt bestehenden Tennisplätzen eine Halle für Indoorhockey entstehen.
"Wir wollen unsere Anlage ganzjährig benutzen und würden uns so weite Wege wie jetzt in den 22. Bezirk ersparen", schildert Arminen-Vizepräsident Patrick Minar die Notwendigkeit des Hallenprojekts. Entstehen soll ein 20x40 Meter großes Spielfeld, eine Tribüne für 252 Zuschauer plus sechs Rollstuhlplätze.
Halle kostet drei Millionen
Die Stadt Wien und der Bund werden den größten Teil der drei Millionen Euro Kosten tragen. "Wir halten aber nicht die Hand auf und haben selbst 400.000 Euro aufgestellt", sagt Minar. So weit, so gut.
Ein Knackpunkt beim "Jahrhundertprojekt" sind die an die Sportanlage angrenzenden Kleingärten. Die Bewohner fürchten durch eine Ganzjahresnutzung eine Häufung von Aktivitäten und damit mehr Lärmentwicklung. Susanne Liebl, Obfrau des Kleingartenvereins Oberwieden, hat deshalb eine Petition gestartet: "Wir wollen den Sport nicht verhindern und die Sportler werden auch nicht mehr. Sie kommen aber öfter und die Parksituation ist schon jetzt nicht lustig."
Zu- und Abfahrt waren schon seit jeher ein Problem des Waldstadions. Es gibt keine Parkplätze. Autos müssen im öffentlichen Bereich abgestellt werden, bevorzugterweise in der Franz-Glaser-Gasse. Bezirksvorsteherin Ilse Pfeffer (SPÖ) stellt diesbezüglich klar: "Vor dem Bau muss ein ordentliches Verkehrskonzept erstellt werden. Das muss die MA 37 einfordern." Das sieht auch Susanne Liebl so: "Der Aufruf, öffentlich anzureisen, ist kein Konzept."
Dass es durch die neue Halle zu mehr Veranstaltungen kommen soll, verneint Patrick Minar: "Diese Angst ist völlig unbegründet. Wenn wir einmal im Jahr ein Turnier machen, ja, aber man darf sich nicht vorstellen, dass hier ständig 250 Zuschauer kommen. Wir wollen einfach unsere Anlage ganzjährig nutzen."
Dies könnte auch bald soweit sein. Der Bezirk hat sein Ok gegeben, laut Flächenwidmung darf die Halle gebaut werden. Was fehlt, ist noch die Zustimmung durch den Gemeinderatsausschuss.
Eine Sorge kann Bezirkschefin Pfeffer jetzt schon nehmen: "Es ist und bleibt eine Sportanlage. Wohnbau wird sicher keiner errichtet."
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