Grätzelpolizisten in Hernals: Polizei zum Angreifen
Die Hernalser Grätzelpolizisten über ihre ersten Erfahrungen und Probleme im Bezirk.
HERNALS. Sie sind die ersten Ansprechpartner für die Hernalser: die Grätzelpolizisten Markus Hochmeister und Michael Handler. Ihre Aufgaben sind umfangreich: Von der kaputten Straßenlaterne bis zur Lärmbelästigung kümmern sie sich gemeinsam mit Sicherheitskoordinator Siegfried Lachner um die Probleme.
Eine ihrer ersten Aufgaben: Die Hernalser Parks sind Brennpunkte der Jugendkultur. Hier wird auch mal gefeiert. Problematisch wird es bei Lärmbelästigung oder bei der Belästigung der Anrainer. Viele fühlen sich im Lorenz-Bayer-Park aufgrund von Grüppchenbildung unsicher. Sicherheitskoordinator Siegfried Lachner ergriff die Initiative und unterhielt sich daraufhin mit den Anrainern und seinen Kollegen.
Die Lösung: Die Grätzelpolizisten erhielten einen Schlüssel für den Park, mit dem sie auch in der Nacht Zutritt haben. So lässt sich der Lorenz-Bayer-Park ohne große Umwege kontrollieren. Damit wurde auch der Lärm reduziert und die Gruppen halten sich an die Verordnungen der Polizei. Eine weitere Maßnahme ist, dass Sozialarbeiter vor Ort unterwegs sind und mit den Jugendlichen sprechen. Denn vor Polizisten haben die meisten eher einen gesunden Respekt, als dass sie nicht auf sie hören würden.
Mit den Grätzelpolizisten und der Zusammenarbeit ist die Hernalser Bezirkschefin Ilse Pfeffer (SPÖ) zufrieden: "Wir freuen uns, dass sich die Bürger nun mit fast jedem Problem an die Polizei wenden können."
Rückruf vom Inspektor
Wichtig ist den beiden, den Bewohnern die Scheu davor zu nehmen, sich an die Polizei zu wenden – sei es, wenn man verdächtige Gestalten gesehen hat oder ein anderes Problem hat. Sollte der Grätzelpolizist nicht gleich erreichbar sein: Er ruft zurück. Erreichbar sind die beiden unter 01/31310 24201 oder direkt in den Inspektionen Halirschgasse und Rötzergasse.
Das neue Konzept des Grätzelinspektors sieht vor, dass die Menschen ihre Probleme ansprechen. Partnerschaftlich soll dann eine Lösung gefunden werden, die gemeinsam getragen wird, so Landespolizei-Vizepräsident Karl Mahrer: "Das Konzept ist ein Kulturwandel in der Polizei." Neben der Verbrechensbekämpfung und der Verbrechensvorsorge gebe es nun die Bürgerbeteiligung als drittes Standbein der Polizei, so Mahrer.
Zur Sache:
Die Aktion "Gemeinsam sicher" läuft in neun Bezirken: 12, 13, 16, 17, 18, 19, 22, 23. Zurzeit sind fünf Sicherheitskoordinatoren und 26 Grätzelpolizisten im Einsatz. Bis zum zweiten Quartal 2017 sollen in ganz Wien 100 Polizisten in dem neuen Arbeitsbereich eingesetzt werden. Ziel ist es, dass die Barrieren zur Polizei abgebaut werden und sich die Menschen sicherer fühlen.
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