Verein "Mitten in Hernals" für gute Nachbarschaft
Der Verein "Mitten in Hernals" will für bessere Stimmung im Grätzel sorgen. Es gab bereits zahlreiche Aktionen.
HERNALS. Wie kann man die Menschen im Grätzel zusammenbringen? Wie kann man Vorurteile und Isolation aufbrechen? Diese Fragen begannen, den Unternehmer Martin Winkler anzutreiben, nachdem er vor einigen Jahren seine neue Wohnung in Hernals bezogen hatte.
"Ich hatte davor bereits die Crowdfunding-Plattform Respekt.net mitgegründet, mit der Spenden für soziale Projekte gesammelt werden können", sagt Winkler. "Doch damit hat man nur gut gebildete Leute erreicht. Ich wollte mit den Leuten von der Straße in Kontakt treten." Also suchte Winkler den Kontakt. "Ich habe damit angefangen, die Gegend zu erkunden. Teilweise habe ich Leute vor ihren Hauseingängen angesprochen und sie gefragt, was sie so antreibt. So habe ich auch dieses Lokal hier gefunden."
Dieses Lokal hier, das ist ein Raum in der Gschwandnergasse 59/4, direkt gegenüber der HBLVA Rosensteingasse. Dort hat sich in den vergangenen Monaten der von Martin Winkler gegründete Verein "Mitten in Hernals" etabliert. Längst ist er kein Einpersonen-Projekt mehr. Der Verein hat 45 Mitglieder und 100 Interessenten. Eine davon ist Silvia Zezula. "Wir sind parteiunabhängig", sagt sie. "Es geht uns darum, hier in der Nachbarschaft für eine solidarische Gesellschaft einzutreten." Mit einer Meinungsumfrage hat der Verein die Stimmungslage in den umliegenden Straßenzügen analysiert. "Da gibt es viele unbestimmte Ängste, denen aber oft nichts Konkretes zugrunde liegt. Da wollen wir gegensteuern."
Umfangreiches Programm
Das geschieht mit einem abwechslungsreichen Programm. Alle 14 Tage finden von 19 bis 21 Uhr offene Vereinstreffen statt. "Da kann wirklich jeder vorbeikommen", so Zezula. Daneben werden Veranstaltungen durchgeführt. Über eine enge Kooperation mit der Wiener Arbeiterkammer kommen regelmäßig fachkundige Referenten in den Bezirk. Auch die VHS nutzt den Vereinsraum für Schnupperkurse. "Wir haben ein Erzählcafé zum Thema 1918/2018 gehabt. Dabei ging es um Themen wie Jugend oder Zuwanderer. Menschen haben davon berichtet, wie ihre Großeltern nach Wien und nach Hernals gekommen sind", so Zezula. "Das wollen wir auf jeden Fall wieder machen."
Derzeit wird fieberhaft an einem neuen Programm für den Herbst gearbeitet. "Unser Ziel ist es, die Leute zusammenzubringen, damit sie sich kennenlernen", so Winkler. "Jeder von uns macht sich auf seine Weise Sorgen über den Zustand der Zivilgesellschaft in Österreich."
Angedacht ist auch die Durchführung eines Laternenumzugs am Martinstag. "Wir haben bereits mit Kindergärten darüber gesprochen. Die Reaktionen waren durchwegs positiv. Schon lange hat es hier keinen Laternenumzug mehr gegeben." Vorschläge sind jederzeit willkommen und erwünscht. Sie können entweder vor Ort oder per E-Mail abgegeben werden: verein@mitteninhernals.at
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