Mediziner flüchtet aus Kapelln

Jürgen Haas würde gerne in der Ordination in Kapelln bleiben, die Gesetzeslage macht es ihm aber nicht möglich.
  • Jürgen Haas würde gerne in der Ordination in Kapelln bleiben, die Gesetzeslage macht es ihm aber nicht möglich.
  • hochgeladen von Stefanie Reinwald

KAPELLN (sr). Die Situation ist bekannt: Ärztliche Hausapotheken werden, besonders am Land, immer seltener, weil, so besagt es das Gesetz, die Distanz zwischen Hausapotheken und öffentlichen Apotheken mindestens sechs Kilometer betragen muss.
Auch Jürgen Haas wäre grundsätzlich zufrieden mit seiner Ordination in Kapelln, das Gesetz und die damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen zwingen ihn jedoch einen neuen Standort zu suchen. "Natürlich bin ich bestrebt eine Hausapotheke zu bekommen, weil mir Patienten davonlaufen und das natürlich auch Zuverdienst für mein Einkommen ist", so Haas.
Der Präsident der Ärztekammer, Christoph Reisner, erklärt die Situation wie folgt: "Die gegenständliche Problematik basiert auf einem Bundesgesetz, welches wir in den vergangenen Jahren mehrfach hinterfragt und den Gesetzgeber auch zur Reparatur aufgefordert haben. Aus unserer Sicht kann es nicht sein, dass über einen Mindestabstand zwischen verschiedenen Versorgungseinrichtungen der Bedarf an medizinischer Versorgung definiert wird, ohne dass die lokalen Gegebenheiten miteinbezogen und abgewogen werden. Die Situation in Kapelln ist leider kein Einzelfall, in manchen Fällen dreht es sich sogar um einen Abstand von nur wenigen Metern."

Seniorenbund wird aktiv
Auch der Seniorenbund Kapelln hat sich mit einer Unterschriftenaktion für Haas stark gemacht. Wolfgang Grünsteidl dazu: „Ich rechne mit ca. 500 Unterschriften, was einer Beteiligung von 50-55 Prozent entspricht."
Dass diese Aktion jedoch wenig bringen wird, ist wohl beiden Seiten klar. "Habe mich informiert, das bringt alles nichts. Das ist so eine starke Lobby von der Apotheke, da gibt es keine Ausnahmen. Man müsste gegen das Gesetz Unterschriften sammeln", meint Haas.
Anders sieht das naturgemäß die Gegenseite. Heinz Haberfeld, Präsident der NÖ Apothekerkammer: "Uns sind in der Gemeinde keine Probleme bekannt. Die Arzneimittelversorgung ist gewährleistet. Frau Doktor Gangl aus Pottenbrunn ist sogar bereit, Medikamente zu liefern, wenn es sein muss bis ans Krankenbett. Eine Hausapotheke hat eine Surrogatfunktion. Es gibt sie nur dort, wo eine öffentliche Apotheke keinen Platz hat oder wo es sich nicht rechnet. Ein Nebeneinander kann nicht funktionieren."

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