Mutig: Frau überführt Gauner
Eine 53-Jährige verfolgte mutmaßliche Einbrecher und trieb sie in die Arme der Polizei.
ST. PÖLTEN (wp). Eine Einbruchserie in der Landsbergerstraße, die bereits im Oktober begann, verunsicherte die Bewohner zahlreicher Wohnhäuser. Nun ist voraussichtlich Schluss damit, denn die mutmaßlichen Täter wurden mit Hilfe einer mutigen St. Pöltnerin von der Polizei geschnappt.
Maria S. (Name v. d. Red. geändert) kam gerade nach Hause, als ihr im Stiegenhaus einer Wohnhausanlage zwei verdächtige Unbekannte entgegenkamen. Was wohl die beiden Unbekannten hier zu suchen hätten, fragte sie sich. Rasch begab sie sich in ihre Wohnung und schaute den Männern aus dem Fenster nach. Instinktiv rief sie von ihrem Handy aus den Polizeinotruf 133. Da die Polizei das Auto-Kennzeichen der Verdächtigen wissen wollte, ging F. kurzerhand wieder auf die Straße, um den beiden in einem Sicherheitsabstand von mehreren Metern zu folgen. Allerdings waren die mutmaßlichen Einbrecher mittlerweile auf die Frau aufmerksam geworden und gingen plötzlich auf sie zu. S. wechselte sofort die Straßenseite, um der Begegnung und damit einer etwaigen Konfrontation auszuweichen. Die Männer drehten wieder ab, gingen zu ihrem Wagen, einem silberfarbenen Chevrolet, dessen Kennzeichen S. der Polizei durchgeben konnte, und verließen den Parkplatz. Zu diesem Zeitpunkt war die Exekutive bereits unterwegs. Sie verpassten zwar das Fahrzeug, allerdings konnte aufgrund der ausgezeichneten Beschreibung durch S. eine großräumige Fahndung in die Wege geleitet werden. Inzwischen wurden in der Wohnhausanlage Spuren gesichert. Bereits nach einer halben Stunde erfolgte der Zugriff: Verdutzt wurden die beiden auf der Autobahn angehalten und sofort in polizeilichen Gewahrsam genommen. Nun wird ermittelt, ob die zwei Männer auch für andere Einbrüche verantwortlich sind. Ob die 53-jährige St. Pöltnerin, mit deren Hilfe zwei Langgesuchte geschnappt werden konnten, keine Angst hatte? „Nein, ich war ja nicht offensiv.“ Sie würde das jederzeit wieder tun. „Ich denke, wenn man ein bissl die Augen offen hält, und auch Unregelmäßigkeiten in der Nachbarschaft wahrnimmt, könnten Täter viel früher festgenommen werden.“
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