Tag der Pflege
Pflegeberuf: "Ein Danke reicht schon lange nicht mehr"
Die vergangenen zwei Jahre waren für Pflegekräfte eine Herausforderung, trotzdem ist das Interesse am Beruf enorm groß.
HERZOGENBURG. Ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft: die Pflegekräfte. Vor allem während er Pandemie ist dieser Berufszweig an seine Grenzen gekommen. Umso schöner ist es, dass die Anmeldungen an den Pflegeschulen um das dreifache angestiegen sind. "Die Mitarbeiter leisten unglaublich wichtige Arbeit für die Bevölkerung. In Hochphasen der Pandemie waren sie oft die einzigen Ansprechpartner der Bewohner in den Pflegeheimen." so Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister bei der Pressekonferenz im Pflege- und Betreuungszentrum in Herzogenburg zum Tag der Pflege am 12. Mai 2022.
Pflegepaket
"Der Pflegeberuf ist ein spannender, hochprofessioneller und moderner Beruf, Studien ergeben, dass bis 2030 etwa 9.500 Pflegekräfte gebraucht werden. Weshalb es mich umso mehr freut, dass das "Blau-Gelbe-Pflegepaket" ins Leben gerufen werden konnte." betont die Landesrätin. Das PAKET: die Ausbildungsplätze wurden auf 2.100 erhöht - das sind rund 400 mehr als bisher, alle Schulgelder und Studiengebühren werden vom Land NÖ übernommen, außerdem erhalten alle Auszubildenden eine monatliche Stütze von 420 Euro - Bedingung: sie müssen nach Abschluss der Ausbildung einer Tätigkeit in Niederösterreich nachgehen.
Ambiente
Aber auch für's Bauen der Pflegeheime gibt's Geld "Wir achten sehr darauf, dass die Heime wohnlich und gemütlich sind, das ist für die Bewohner ihr zu Hause und oft, der letzte Ort für sie. Der soll schön sein", so Teschl-Hofmeister. Aber auch praktisch soll's sein: die Zimmer in den Pflegeheimen werden in Zukunft größer gebaut, damit die Durchführung der einzelnen Handgriffe leichter funktionieren.
Lange Rede, kurzer Sinn
"Ich denke, wir in Niederösterreich haben genuggetan, um diese Berufsgruppe zu fördern und so mehr Menschen zu motivieren, eine Pflegeausbildung zu absolvieren. Jetzt ist der Bund an der Reihe, etwas zu tun." so Teschl-Hofmeister. Weiters berichtet die Landesrätin, dass sie Herrn Bundesminister Rauch persönlich erreichen konnte und über die Pläne in Kenntnis setzen konnte "Ich bin sehr positiv gestimmt, dass bald etwas passieren wird, Herr Rauch hat mir noch deutlich vorm Sommer ein Ergebnis versprochen", berichtet die Landesrätin.
Erfahrungen im Beruf
"Meine Mama hat während meiner Findungsphase eine Ausbildung zur Heimhilfe gemacht und permanent über diesen Beruf geschwärmt, da war mir klar: das will ich auch", so die 21 jährige Adela Krezovic. Die Kremserin ist bereits in ihrem zweiten Ausbildungsjahr zur Pflegefachassistentin und immer noch mehr als zufrieden mit ihrer Entscheidung "Die Dankbarkeit, die man von den Patienten erfährt ist so wunderschön und kaum in Worte zu fassen", so die Auszubildende. Neben dem fachlichen Wissen hat ihr der Beruf und die Ausbildung vor allem eines gebracht: Stärke. "Ich habe damals meine Ausbildung nicht mit dem Kopftuch angefangen. Durch den Beruf habe ich mich selbst und die Stärke gefunden, das auch nach außen zu tragen." berichtet die Kremserin. Für den 24 jährigen Böheimkirchner, Florens Hubmayer ging es zuerst in eine ganz andere Richtung "Ich habe die AHS Matura abgeschlossen und bin nach meinem Zivildienst an eine Uni, ich hab dann aber nach zwei Jahren gemerkt, dass das Forstwirtschaftsstudium eher nichts für mich ist." erzählt der Auszubildende. Seinen Zivildienst hat der Böheimkirchner auch in einem Pflegeheim absolviert, woraufhin er dem Aufruf zu Beginn der Pandemie, wo gebeten wurde, dass ehemalige Zivildiener aushelfen kommen, sofort nachgegangen ist. "Nach den zwei Monaten aushelfen war für mich klar, dass ich die Ausbildung und das zu meinem Beruf machen werde."
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