Schwarzer Tag für Tankstellenräuber
ST. PÖLTEN (ip). Posttraumatische Beschwerden und einen bleibenden Verdienstentgang verdankt eine heute 29-jährige Angestellte dem 33-jährigen Muharrem Y., der am 17. Oktober 2009 nachts die OMV-Tankstelle in Herzogenburg überfiel und von der jungen Frau die Tageslosung forderte.
„Geld her, dann passiert dir nix!“, schrie der mit einem weißen Overall und weißem T-Shirt maskierte Räuber. Mit einer Spraydose, die die Angestellte für Pfefferspray hielt, drohte er und unterstrich so seine Forderung. Die Frau übergab ihm geschockt insgesamt 860 Euro, mit denen sich Y. auf und davon machte.
"Wollte nicht verletzen"
Es sei ein spontaner Entschluss nach einem „schwarzen Tag“ und nach dem Konsum von zwölf Dosen Bier gewesen, behauptete der Räuber gegenüber Richter Markus Pree. Private und finanzielle Probleme hätten ihn auf diese „verrückte Idee“ gebracht. Den Overall habe er zum Arbeiten verwendet, in der Spraydose sei ein harmloses Mittel, das er für sein Auto brauchte, gewesen. Er habe auch nie vorgehabt, jemanden zu verletzen, relativierte der Angeklagte die Vorwürfe von Staatsanwältin Barbara Kirchner.
Aber auch in der Zeit zwischen dem Überfall und seiner Ausforschung 2013 war der türkischstämmige Arbeiter aus dem Bezirk St. Pölten kriminell nicht untätig gewesen. Zwei einschlägige Vorstrafen, zuletzt 2012 in St. Pölten verurteilt, wirkten sich bei der Strafbemessung in diesem Prozess aus. Die Zusatzstrafe von 30 Monaten nahm der Mann an und erkannte auch 4.000 Euro Schmerzensgeld und Schadensgutmachung an, nachdem sein Opfer seit dem Vorfall nicht mehr in der Lage ist, nachts auf der Tankstelle zu arbeiten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
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