350 NÖ-Mandatare beim Gemeindetag in Kitzbühel
Der österr. Gemeindevertreterpräsident warnt vor Gemeindezusammenlegungen und in diesem Zusammenhang vor "falschen Propheten".
Am "Österreichischen Gemeindetag" in Kitzbühel an dem politisch gewählte Mandatare, vor allem viele Bürgermeister aller österreichischen Gemeinden, zusammentraten (350 davon waren aus Niederösterreich), standen die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte aber auch eine etwaige Zusammenlegung von Gemeinden zwecks Einsparungen in der Verwaltung auf der Tagesordnung. Gegen letztgenannte wandte sich der Präsident der österreichischen Gemeinden, Helmut Mödlhammer: "Wenn ich höre, wie immer wieder so genannte Experten und Wissenschafter behaupten, dass man in den Gemeindeverwaltungen so viel einsparen könnte, dann ärgere ich mich über die Unkenntnis und die Missachtung der Faktenlage." In den heimischen Gemeinden sind derzeit rund 75.000 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Davon arbeiten freilich nur rund 20 Prozent in der Verwaltung. "Der Großteil unserer Mitarbeiter/innen sind in der Dienstleistung tätig, in den Kindergärten, Pflegeheimen, Straßendiensten, usw.", so Mödlhammer. Die gesamte Verwaltung aller österreichischen Gemeinden kostet pro Jahr zwischen 450 und 600 Mio. Euro. Wenn ich da eine Milliarde einsparen will, dann müssten wir unsere Verwaltung gleich zweifach einsparen", so Mödlhammer. "Wir sollten uns vor den falschen Propheten hüten, die landauf und landab erzählen, wie viele Milliarden man in den Gemeindeverwaltungen sparen könnte."
"Demografisches Problem"
Aber auch die "Landflucht" im ländlichen Raum und dessen demografische Entwicklung wurden im Tirolerischen diskutiert. Im Jahr 2030 wird fast ein Drittel der heimischen Bevölkerung über 60 Jahre alt sein, das ist ein Zuwachs um rund 55 Prozent im Vergleich zu heute. 6,1 Millionen unter 60jährigen Menschen werden mehr als 2,8 Millionen Menschen, die über 60 Jahre alt sind, gegenüber stehen. "Was dies allein fürs Pensionssystem bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen", so Mödlhammer. Die Anzahl der über 80jährigen Menschen wird sogar um rund 73 Prozent zunehmen. Die Folgen dieser Entwicklung sind für die Gemeinden elementar.
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