Kochevent mit Flüchtlingen gegen Vorurteile
Eine internationale Begegnung mit den Gästen aus den Kriegsgebieten gab es im "Gmiatlichen Platzl Teix".
EICHGRABEN / HABERSDORF (mh). Seit Dezember leben 24 Kriegsflüchtlinge in Isabella Sutters Sonnenhof in Eichgraben. Am vergangenen Samstag waren zwölf der teils schwer traumatisierten Menschen aus Syrien, dem Iran und dem Irak mit 14 Gästen aus der Umgebung in Stephan Teix' "Gmiatlichem Platzl", um dort gemeinsam orientalische Gerichte zu kochen und zu essen.
Multikulti-Begegnung
"Es haben alle mitgeholfen und wir hatten großen Spaß dabei", erzählt Ruth Lerz, die sich bereits seit der Ankunft der Flüchtlinge gemeinsam mit einer engagierten Gruppe von Eichgrabnern um die Betreuung der Asylwerber kümmert. "Die Kommunikation lief über Google Translate, mit Händen und Füßen, in Englisch und Deutsch und mit viel gutem Willen. Auch BORG-Direktor Johannes Hiller und sein neuer iranischer Schüler waren dabei."
Orientalische Gerichte
Nach dem gemeinsamen Essen wurde musiziert und getanzt. "Es war schön zu sehen, wie die anfangs schüchternen Flüchtlinge durch das gemeinsame Kochen und Musizieren langsam aufgetaut sind und für ein paar Stunden ihre traumatischen Erlebnisse vergessen konnten", sagt Lerz. Doch auch für die österreichischen Gäste sei das Event als große Bereicherung gesehen worden: "Alle waren sehr glücklich über diese nette Multikulti-Begegnung." Neben dem Kochevent sorgte das Team bereits im Dezember für Willkommensgeschenke, richtete unter anderem einen Kleiderfundus mit Spenden aus der Eichgrabener Bevölkerung ein, organisierte Deutschkurse und sammelte Spielzeug für den neunjährigen Buben, der sofort die Volksschule in Eichgraben besuchen durfte.
KOMMENTAR
Kochen und Essen für den Frieden
Dass so manche Freundschaft ihren Anfang in einem gemeinsamen Essen genommen hat, ist hinlänglich bekannt. Diese Erkenntnis lässt sich auch auf die Betreuung der Kriegsflüchtlinge, die zurzeit in Eichgraben untergebracht sind, wunderbar umlegen. Gemeinsames Kochen, Essen und Musizieren half bei einer internationalen Begegnung im Bio-Erlebnishof von Stephan Teix in Habersdorf sowohl den Gästen aus dem Nahen Osten als auch den Österreichern, Vorurteile abzubauen, Vetrauen zu fassen, für ein paar Stunden die traumatischen Erlebnisse des Krieges zu vergessen und ganz einfach miteinander Spaß zu haben. "Es wäre schön, wenn auch alle anderen Gemeinden sehen würden, wie wunderbar Integration funktionieren kann", meint dazu Ruth Lerz aus Eichgraben, die seit der Ankunft der Asylwerber im Dezember gemeinsam mit einem engagierten Team für ihre Mitmenschen im Einsatz ist. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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