Oma: "Magistratsbeamtin behandelte uns wie Abschaum!"
Eine Großmutter die sich mit ihrer Enkeltochter am Sozialamt unwürdig behandelt fühlt, geht in die Offensive.
ST. PÖLTEN (wp). „Am St. Pöltner Sozialamt kommt man sich vor, wie der letzte Abschaum“, erzählt Karin Gamsjäger entsetzt. Als sie neulich mit ihrer Enkeltochter bezüglich einer Mindestsicherung den Magistrat aufsuchte, fiel sie aus allen Wolken, welcher „Ton“ hier herrschen würde. Als die zuständige Magistratsmitarbeiterin ihrer Enkelin erklärte, dass sie keinen Anspruch auf eine Mindestsicherung hätte, wollte Gamsjäger nachfragen warum das so wäre. „Mit ihnen spreche ich nicht“, hätte sie die Dame vom Amt in rigidem Ton angeherrscht. „Ich war momentan sprachlos“, so die Beschwerdeführerin, „man kann doch einem Bürger nicht einfach den Mund verbieten, wenn er eine Frage stellt“. Sie versuchte es nochmals, mit dem Erfolg, dass sich die Sachbearbeiterin mit verschränkten Armen vor sie aufgepflanzt und beide mit einem „das Gespräch ist jetzt beendet“ hinauskomplimentiert hatte. „Zwei gegen eine“, das ginge überhaupt nicht, rief ihr die Beamtin nach. Jetzt reichte es Gamsjäger, das wollte sie sich nicht mehr gefallen lassen. Vor allem, weil ihre Enkeltochter bereits mehrfach die Erfahrung der etwas „rigiden“ Behandlung gemacht hatte. Sie beschwerte sich bei Amtsleiter Peter Eigelsreiter. Dieser entschuldigte sich und meinte „wir haben hier keine Sozialarbeiter“. – „Um mit Menschen höflich zu sein, benötigt man keine Ausbildung zum Sozialarbeiter“, kontert Gamsjäger. Eigelsreiter zu den Bezirksblättern: „In schwierigen Situationen ist es nicht immer leicht, die freundliche Basis beizubehalten.“ Das ist Wasser auf die Mühlen von Stadtrat Hermann Nonner, an den sich Gamsjäger wandte: „Das Sozialamt hat über 1.200 Kundenkontakte pro Jahr, Menschen kommen oft aus einer Notlage hierher, um Unterstützung zu suchen, da bedarf es eines sensibleren Umgangs.“ Nonner erwartet sich, „dass die Sozialamtmitarbeiter psychologisch geschult werden und für schwierige Fälle ständig ein Sozialarbeiter anwesend ist“. Eigelsreiter kontert: „Wir versuchen alle unsere Mitarbeiter auf Seminaren in der Gesprächsführung auszubilden. Unsere zwei Sozialarbeiter sind allerdings für Hausbesuche abgestellt.“
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