Raus aus dem Desaster! Neuer Pächter lässt hoffen
Chaos im Anton Rupp Freizeitzentrum soll nun ein Ende haben
Alle Fraktionen hoffen auf Neubeginn bei stadteigenen Freizeitbetrieben.
HERZOGENBURG (wp). Lange waren die Gastrobetriebe im Anton Rupp Freizeitzentrum durch negative Schlagzeilen in aller Munde. Der, von der Stadtgemeinde verpachtete, Betrieb konnte nicht mehr ausgeglichen bilanzieren und ließ zudem viele Kundenwünsche offen.Die Personalpolitik der Stadt schuf zuätzliche Probleme: Der bisherige Pächter war in Konkurs gegangen und von der Stadt über eine neu gegründete Gesellschaft wieder als Geschäftsführer angestellt worden. Nun wurde mit Robert Yaldiz ein neuer Pächter gefunden. Ursprünglich hatten sich 13 Interessenten die Unterlagen geholt. Drei Bewerber kamen in die engere Wahl.
Leise Vorbehalte der ÖVP
Kritik kommt von der ÖVP, denn man erachtet die Pacht für die beiden Gastrobetriebe in Bad und Sporthalle als zu hoch. „Wenn die Betriebe in zwei Jahren wieder neu ausgeschrieben werden müssen, weil es für den Pächter nicht leistbar ist, sind diese dann verschrien“, meinen die VP-Stadträte Josef Ziegler und Hubert Hiesleitner.
Diese Gefahr sieht die SPÖ unter Bürgermeister Franz Zwicker nicht. Schließlich erhielt der Vorschlag von allen Fraktionen Zustimmung.
FP-Schatzl: "Gegen Pächter Yaldiz haben wir nichts"
FPÖ-Gemeinderat Martin Hinterecker lobt die neuen Pächter: „Die waren die einzigen, die sich exakt an die Ausschreibung gehalten haben.“ FP-Stadtrat Wolfgang Schatzl, der sich Menschen mit Immigrationshintergrund gegenüber gern skeptisch äußert, irritierte: „Das sind ja Christen, und keine Muslime, gegen die hab ich nichts.“ Seitens der Grünen wurden dem Neupächter Rosen gestreut: „Der bisherige Pächter hat unter der Deckung der Stadt ein Desaster hinterlassen. Yaldiz ist fleißig und hat gezeigt, dass er motiviert ist.“
Diskobus und Rechnungsabschluss
Ein Streitthema in der Gemeinderatsitzung war der Diskobus, der die Gemeinde etwa 17.000 € kostete, aber pro Jahr nur 236 Einzelfahrten aufzuweisen hatte. Man will nicht, dass den Jugendlichen diese Möglichkeit weggenommen wird, aber die Kosten müssen im Rahmen bleiben. Nun wird nach Lösungen gesucht. Der Rechnungsabschluss wurde wiederum einstimmig beschlossen. Der ordentliche Haushalt weist eine Höhe von knapp 13 Mio € aus. Für Projekte im außerordentlichen Haushalt wurden Einnahmen in Höhe von 3,2 und Ausgaben von 3,4 Mio € getätigt. Für den Ausgleich des a.o. Haushalts müssen 1,4 Mio € zugeführt werden. Der Darlehensstand beträgt 7,2 Mio €, was eine Prokopfverschuldung von 936 € bedeutet.
Integration
(Kommentar: Werner Pelz; wpelz@bezirksblaetter.com // Tel.: 0699 139 90 217)
Die Brüder Yaldiz und ihre Familie gelten als ein Beispiel gelungener Integration! Bereits die Mutter von Robert und Albert Yaldiz hatte als zugewanderte Armenierin den Grundstein für den Erfolg der beiden gelegt. Seit Jahren führen sie das beliebte und gemütliche Café la Strada. Nun haben sie in der letzten Sitzung des Herzogenburger Gemeinderats den Zuschlag für die Führung der Gastrobetriebe des öffentlichen Bades und Sporthalle erhalten.
Sie haben sich mit ihren Ideen und ihrer Bereitschaft durchgesetzt, die seit Jahren sich im Schlingern befindliche Gaststätten wieder auf gesunde Beine zu stellen. Ein Weg des Erfolgs, der den vielen Immigranten beschert ist, die bereit sind, die Normen unserer Gesellschaft anzuerkennen, die sich eingliedern und die deutsche Sprache erlernen. Die Familie Yaldiz hatte damit kein Problem, im Gegenteil. Wenn FP-Schatzl allerdings meint, dass dies nur deswegen klappte, weil die armenische Familie christlich sei und nicht islamisch, muss dies scharf zurück gewiesen werden. Fleiß und Integrationswille sind keine Frage der Religion, sondern eine ganz persönliche und auch abhängig von der jeweiligen Gesellschaft. Hasstiraden grenzen andere aber immer aus. Egal, welcher Religion und Herkunft sie sind.
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