Radatz übernimmt Tier-Patenschaft
Die Kuh "Mara" hat echt Schwein
Auch ein Rindvieh darf einmal Glück haben. Wie diese "Wiener Kuh", die einen besonderen Paten hat.
HIETZING/LIESING. Beim Sommerfest des Liesinger Fleisch-Giganten Radatz in seiner Filiale im Ekazent Hietzing hatte eine wirklich Grund zu feiern. Die Kuh Mara. Vor rund 150 Gästen gab Franz Radatz bekannt, dass sein Unternehmen in Zukunft die Patenschaft dieser speziellen Kuh, die im Tiergarten Schönbrunn am Tirolerhof lebt übernimmt. Mara gehört übrigens zur seltenen Rasse der "Wiener Kuh".
In der Kaiserzeit galt die „Wiener Kuh“ als eine der besten Rinderrassen des gesamten Ostalpenraums. Das hervorragende Fleisch machte sie so berühmt, dass die Rasse durch den Verkauf der besten Kühe beinahe ausgestorben wäre. Weltweit gibt es nur mehr wenige hundert Stück. Dabei handelt es sich um eine seit dem 19. Jahrhundert in Wien ansässige Rinderrasse.
Sisis Lieblings-Kuh
Die Wiener Kuh war auch die Lieblingskuh von Kaiserin Elisabeth, die viele besser als "Sisi" kennen. In der Kammermeierei im Schlosspark Schönbrunn hielt sie damals diese speziellen Kühe, die der ernährungsbewussten Kaiserin Molkereiprodukte erster Qualität lieferten. „Es ist bekannt, dass Kaiserin Sisi jeden Tag ein Glas Milch dieser Rasse trank und sie für ihre Milch- und auch Fleischqualität schätzte“, weiß Tiergarten-Direktorin Dagmar Schratter aus der Geschichte zu berichten.
Fleischhauer als Kuh-Pate
Es mag auf den ersten Blick etwas seltsam anmuten, dass sich ausgerechnet Franz Radatz, dessen Name wie kaum ein zweiter für Fleisch- und Wurstwaren steht die Patenschaft einer Kuh übernimmt. Aber nur auf den ersten Blick. Auf den zweiten wird klar, dass er damit seine Lebensgrundlage und vor allem den guten Ruf seines Unternehmens bewahrt, wie er selbst auch weiß. "„Wir sind ein Familienbetrieb, der sehr in der Region verwachsen ist. Die Wiener Kühe sind keine sogenannten Turbokühe, sie wachsen langsam und brauchen ihre Zeit. Diese Qualität und dieser wichtige Faktor Zeit, darauf schauen wir auch in der Produktion. Ganz klar, dass wir den Erhalt dieser gefährdeten Nutztierrasse fördern."
Auch Tiergarten-Direktorin Dagmar Schratter weiß dieses Engagement zu schätzen: "Immer mehr Menschen legen Wert auf Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft und Produkte, die unter fairen Bedingungen und tierfreundlich hergestellt werden, auch ich. In den Radatz Filialen finde ich solche Lebensmittel, z.B. Rindfleisch von Rindern aus Freilandhaltung. Besonders robuste alte Nutztierrassen sind für Freilandhaltung gut geeignet. Deshalb passt es gut, dass Herr Dr. Radatz die Patenschaft für eine gefährdete alte Nutztierrasse, eine Pustertaler Sprinze, auch bekannt als "Wiener Kuh" übernommen hat."
Mit seiner Patenschaft, die natürlich mit finanziellem Einsatz verbunden ist unterstützt Franz Radatz die Zucht der Wiener Kühe am Tirolerhof. Und Mara leistet bereits ihren Beitrag zum Weiterbestand ihrer Art.
Mara wird Mutter
Der Erfolg des "Wiener Kuh"-Zuchtprogramms im Tiergarten Schönbrunn ist bei Mara nicht mehr zu übersehen. Sie ist zur Zeit trächtig und wird demnächst ihr erstes Kalb gebären. Weitere sollen folgen. „Dass ich Patenonkel bin, freut mich, dass ich in Kürze auch Patengroßonkel werde, ist natürlich besonders erfreulich“, jubelt Franz Radatz. Wie man sieht, muss nicht jede Liebe auch gleich durch den Magen gehen.
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