Streckerpark
Hietzing be"sitzt" einen echten Attersee
Im Streckerpark kann man ab jetzt ein Kunstwerk des renommierten Malers Christian Ludwig Attersee be"sitzen".
WIEN/HIETZING. "Ich bin eine wahre Kunstmaschine" definierte sich Christian Ludwig Attersee bei seinem Besuch in Hietzing gegenüber der bz. Der wohl bekannteste und renommierteste Wiener Künstler ist dafür bekannt, dass er nicht nur Leinwände bemalt, sondern auch ganz alltägliche Gegenstände. "Ich bin eben ein Künstler der angewandten, volksnahen Kunst" meint er.
Genau das kann man auch von dem Projekt benchmarkingvienna.org sagen. Dieser Verein rund um Bernd Herger und Karl Kilian hat sich das Ziel gesetzt "mehr Farbe ins Leben der Wiener" zu bringen und zu diesem Zwecke bemalen sie Bänke in Wiener Parks. Üblicherweise greifen dafür Schüler aus dem jeweiligen Bezirk zum Pinsel.
Doch im Streckerpark verewigte sich der Meister selbst. "Als wir an ihn herangetreten sind hat er keine Sekunde gezögert", so Gemeinderat Marcus Schober (SPÖ), der auch Miterfinder und Ehrenpräsident des Vereins ist. Gesagt, getan, gemalt und nun kann jeder Hietzinger einen originalen Attersee im wahrsten Sinne des Wortes be"sitzen".
Bank mit Botschaft
Ein Kunstwerk mit einer Botschaft. "Was symbolisiert den Zusammenhalt eines Grätzels besser als eine Bank. Sie dient Kindern, Erwachsenen, Einsamen und allen die in der Nähe leben", so Attersee. Das Motiv für sein sitzbares Kunstwerk flog ihm wahrlich zu. "Ich wollte etwas in Erinnerung rufen, was mir in den letzten Jahren in Wien abgeht - Spatzen. Wo sind nur die Spatzen hingekommen?" So zieren die Lehne nun die Silhouetten dieser Vögel. "Vielleicht fühlen sich ihre Artgenossen ja angesprochen und lassen sich hier nieder", verleiht er seiner Hoffnung Ausdruck.
Worum er seinem Werk allerdings den Titel "Ententratsch" gab bleibt sein kreatives Geheimnis. Ebenso wie die Frage warum er ausgerechnet die Sitzfläche farblos ließ. Seine simple Antwort: "Es gefällt mir eben so". Eine Deutung lieferte der Hietzinger Harry Höckner, der Vorsitzende der SPÖ-Sektion St.Veit/Hacking, wo auch der Streckerpark liegt. "Auf Kunst setzt man. Aber man setzt sich nicht darauf".
Auf Nummer sicher setzen
Auf Initative von Harry Höckner und Gemeinderat Gerhard Schmid (SPÖ) wurden bereits im September hier einige Bänke von Wiener Schülern künstlerisch gestaltet, wie die bz berichtete. Somit ist jene von Christian Luwig Attersee nicht die einzige farbenfrohe Sitzgelegenheit in Hietzings "Open Air-Museum", aber wohl mit Abstand die wertvollste.
Aus diesem Grund wurde sie sicherheitshalber speziell gesichert, die bemalte Lehne extra stark befestigt. "Die Attersee-Bank soll ja noch lange allen Hietzingern Freude machen.", so Schmid. So hat dieses Kunstwerk zwar keinen eigentlichen Besitzer, aber dafür viele, die sie schon bald gerne besetzen.
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