Standler statt Zielpunkt am Montecuccoliplatz
Mit regionalen Produkten versuchen drei Verkaufsstände am Montecuccoliplatz die Lücke, die der ehemalige Zielpunkt hinterlassen hat, zu füllen.
HIETZING. Groß war die Verzweiflung, als die Zielpunkt-Filiale am Küniglberg Anfang des Jahres ihren Betrieb einstellte. Lebensmittelgeschäfte sucht man in der näheren Umgebung des Montecuccoliplatzes seither vergeblich. Was mit der nun leer stehenden Zielpunkt-Filiale passieren soll, darüber ist man sich nach wie vor uneins.
Das Problem der fehlenden Nahversorger wurde jetzt aber zumindest teilweise gelöst: Drei Verkaufsstände am Montecuccoliplatz bieten Grundnahrungsmittel wie Eier, Milch und Brot an, haben aber auch regionale Spezialitäten im Sortiment – vom Käse bis hin zum Karpfen und Wasserbüffelfleisch. Diese Übergangslösung werde in dieser Form noch mindestens für die nächsten eineinhalb Jahre so bestehen, erklären die ÖVP-Bezirksräte Klaus Daubeck und Walter Ottmann bei einer kleinen Kostprobe vor Ort. Gemeinsam mit Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) haben die beiden das Projekt ins Leben gerufen.
Teurer als Supermärkte
Seit Ende Oktober verkaufen die Standler immer dienstags und donnerstags ihre Waren. Das Problem der fehlenden Nahversorgung ist damit zwar nicht komplett aus der Welt geschafft, in nächster Zeit will man jedoch versuchen, das Angebot sukzessive auszubauen. "Das ist natürlich für die Leute hier etwas schwierig. Wir können natürlich nicht alles anbieten – und teilweise auch nicht zu Supermarktpreisen", so Daubeck.
"Wir können Nahversorgung und Produkte abseits der herkömmlichen Schiene anbieten, aber einen Zielpunkt oder Hofer können wir in dieser Form nicht ersetzen", so die Verkäuferin Andrea Hofmann. Dafür sei die Stückzahl einfach zu gering. Sie spricht in diesem Zusammenhang von einem Kampf "David gegen Goliath". Bisher werde das Angebot allerdings gut angenommen, so Hofmann.
Die Stammkundin Helga Wolf hat einen ähnlichen Eindruck gewonnen. Sie schätzt vor allem die Produkte, die es sonst in keinem Supermarkt zu kaufen gebe.
"Der Zielpunkt war für eine umfassendere Abdeckung nicht schlecht. Aber die Produkte, die es hier gibt, bekommt man halt sonst nirgendwo", stimmt auch Anrainer Rupert Weiland zu. Der Fisch und das Wasserbüffelfleisch haben es ihm besonders angetan. "Aber auch den Käse kaufe ich gerne. Jede einzelne Sorte ist fantastisch", so Weiland. Eines steht für die beiden fest: "Wir sind Stammkunden und wollen das auch bleiben."
Eigentlich habe man einen Markt im ehemaligen Zielpunkt-Gebäude im Sinn gehabt. Die Halle sei allerdings stark renovierungsbedürftig. Deshalb habe man sich für einen kleinen Markt im Freien entschieden, erklärt Bezirksrat Daubeck. Zudem wolle man in der nächsten Bezirksvertretungssitzung einen Antrag auf beheizte Container stellen. Die Standler müssten dann nicht mehr den ganzen Tag im Freien verbringen, könnten so den winterlichen Temperaturen entgehen und zudem auch noch frisches Obst und Gemüse in die Produktpalette aufnehmen. Bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt ist das derzeit nicht möglich.
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